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Grünes Licht für Egsas-Kauf

Von ROLAND LÜDERS 14.07.2010, 14:51

GÖRSCHEN. - Die Rekommunalisierung der für die Anstalt Abfallwirtschaft (AW) Sachsen-Anhalt Süd tätigen Tochterfirmen mit Privatbeteiligung ist jetzt in ihre Endphase getreten. Beschloss doch am Mittwoch der AW-Verwaltungsrat während seiner 24. Sitzung in Görschen einstimmig die Umwandlung der vor allem für die Mülltransporte verantwortlichen Entsorgungsgesellschaft Sachsen-Anhalt Süd (Egsas) in einen AW-Eigenbetrieb.

Die Übernahme wird zum Jahresende erfolgen, wobei der Kaufpreis maximal 200 000 Euro betragen soll. AW-Vorstandsvorsitzender Gundram Mock geht allerdings davon aus, dass die tatsächlichen Kosten nur bei rund 174 000 Euro liegen. Genaue Zahlen könne er aber erst nach Vorliegen der Egas-Jahresrechnung 2010 nennen.

Was erwähnte private Beteiligung betrifft: 49 Prozent der Egsas gehören derzeit noch dem Abfallverwerter Sita Ost GmbH & Co. KG, einem Tochterunternehmen des französischen Energie-, Wasser- und Entsorgungs-Konzerns Suez. Die Frage der Rekommunalisierung aller AW-Tochterunternehmen stand nach dem bekannten AW-Müllskandal auf der Deponie Zeuchfeld und der Kritik des sachsen-anhaltischen Landesrechnungshofes an den undurchsichtigen Strukturen der Abfallwirtschaft im Burgenlandkreis auf der Tagesordnung (wir berichteten).

Der AW-Verwaltungsrat hatte bereits auf seiner 23. Sitzung an die Gremien des Burgenland-Kreistages die Empfehlung zur Übernahme der Sita-Anteile durch die Anstalt gegeben. Zuvor hatten zwei Modelle zur Wahl gestanden. Eine Möglichkeit wäre die Ausschreibung der Egsas und ihre vollständige Privatisierung gewesen. Nach Prüfung durch die von der Abfallanstalt beauftragte Firma Econum hatte sich allerdings die komplette Übernahme des Entsorgers durch die Anstalt als bessere Variante herausgestellt, sowohl, was die Sicherung der Arbeitsplätze in der Egsas als auch des kommunalen Einflusses auf die Gebühren betrifft.

Der Kreistag war der Verwaltungsratsempfehlung in seiner Sitzung am 21. Juni gefolgt. Zuvor hatten schon der Wirtschafts- und der Kreisausschuss grünes Licht für die jetzt gewählte Lösung gegeben. Einvernehmen darüber herrscht auch mit den Personalräten der Egas und der Abfallanstalt.

Die heutige Egsas wurde Anfang der 1990er Jahre als eines der Nachfolgeunternehmen des VEB Stadtwirtschaft Zeitz unter dem Namen Zeitzer Entsorgungsgesellschaft (ZEG) gegründet. 2000 erfolgte die Umbenennung der ZEG in Egsas und die Übertragung der Mehrheitsgesellschafteranteile des Burgenlandkreises und der Stadt Zeitz (51 Prozent) an den damaligen Zweckverband Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd, dem Vorgänger der heutigen Abfallanstalt. Zwei Jahre später verlegte die Entsorgungsgesellschaft ihren Firmensitz von Zeitz ins Gewerbegebiet Görschen, wo sie auf dem selben Gelände wie die Anstalt zu finden ist.