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Umweltschutz Grüne Lunge der Stadt: Neue Bäume für Neuen Friedhof

Auf dem Areal an der Weißenfelser Straße in Naumburg wird derzeit eifrig nachgepflanzt. Nistkästen werden aufgehängt.

Von Constanze Matthes 24.03.2022, 09:09
Stefan Malich (l.) und Norbert Kästener pflanzen auf dem Neuen Friedhof Birken.
Stefan Malich (l.) und Norbert Kästener pflanzen auf dem Neuen Friedhof Birken. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Der Frühling ist eingekehrt. Auch auf dem Neuen Friedhof in Naumburg setzt er deutliche Zeichen. Die Frühblüher breiten sich aus und sorgen nach dem Grau des Winters für farbige Tupfer, während das Grün der Laubbäume noch auf sich warten lässt. Vögel zwitschern derweil. Während in Häusern und Wohnungen der Frühjahrsputz ansteht, werkeln auf dem Friedhof in der Weißenfelser Straße die Mitarbeiter um Friedhofsverwalter Andreas Legall. Stefan Malich und Norbert Kästener pflanzen neue Birken. Nachdem Christiane Schütze gemeinsam mit ihrem Kollegen Christian Brehme einen Nistkästen angebracht hat, pflanzt sie nahe dem Eingang Tausendschön.

Denn um Veränderungen kommt auch dieser Ort der Ruhe und Besinnung nicht herum. Mehrere tote Bäume mussten gefällt werden. „Das war der Trockenheit und den Stürmen geschuldet“, erzählt Andreas Legall. „Wir konnten den Baumbestand aber gut sanieren, da sind wir gut hinterher.“

Das Augenmerk liegt dabei auf den Alleen. Ihr Wert liegt nicht nur im optischen sowie ökologischen Sinne - als Lebensraum und Sauerstoff-Spender. „Sie sorgen bei den Besuchern für Orientierung“, wie Legall erklärt. Der Friedhof an der Weißenfelser Straße umfasst eine Fläche von 13 Hektar. Bäume weggenommen und ersetzt wurden so in den stattlichen Reihen von Birke, Blaufichte, Ahorn und Pappel. Neu gepflanzt wurden Alleen aus Säulenebereschen und Apfeldorn. „Eine Weißdorn-Allee wird noch kommen“, blickt der Friedhofsverwalter voraus. Zurückgeschnitten wurde hingehen die Reihe der Baum-Hasel, vor zwei Jahre wurden mehrere Dachulmen in den Boden gebracht.

Wir konnten den Baumbestand aber gut sanieren, da sind wir gut hinterher.

Andreas Legall, Friedhofsverwalter

Doch auch die in der Fläche alleinstehenden Bäume - rund 130 Gehölzarten sind hier anzutreffen - erhalten regelmäßig Zuwachs. Im vergangenen Jahr kamen eine rotblühende Rosskastanie und ein Eisenholzbaum hinzu, nun eine Roteiche und eine Atlaszeder. „Die Vielfalt macht es, und das ist gut für Insekten und Vögel“, bemerkt Andreas Legall. Für erstere wurden Wildblumen angesät, für letztere gelten 20 Nistkästen, die für verschiedene Arten bestimmt sind und angebracht werden. Mehr als 30 Vogelarten sind hier heimisch, so Ringeltaube, Pirol, Mönchsgrasmücke, Trauerschnäpper, Nachtigall, Wintergoldhähnchen und Bluthänfling.

Neues Zuhause für Vögel: Christiane Schütze und Christian Brehme hängen Nistkästen auf.
Neues Zuhause für Vögel: Christiane Schütze und Christian Brehme hängen Nistkästen auf.
(Foto: Torsten Biel)

Nicht nur für den Friedhofsverwalter, sondern auch für die Besucher ist das Areal mit seinem parkähnlichen Charakter eine grüne Oase, um die sich derzeit sechs Mitarbeiter kümmern. Im Mai sollen Saisonkräfte das „grüne“ Team verstärken. In der Verwaltung sind neben Legall zwei weitere Beschäftigte tätig. Neben dem Neuen Friedhof in Naumburg werden darüber hinaus die 16 Friedhöfe in den Ortsteilen betreut. So steht in Großjena eine Hecken-Erneuerung an, in Flemmingen eine Nachpflanzung. Der Friedhof in Almrich schließlich erhält neue Birken.

Doch Natur kann durchaus dann und wann auch für Ärger sorgen: So tun sich auf dem Neuen Friedhof Rehe an so mancher Bepflanzung gütlich. Sie mögen vor allem Stiefmütterchen, wie der Friedhofsverwalter erzählt. Grabbesitzer sollten vielleicht deshalb darauf achten, was sie pflanzen, um nicht noch eine böse Überraschung zu erleben.