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Kegeln Gold für die SG Blau-Weiß Bad Kösen

Marie Brandt aus Bad Kösen wird Landesmeisterin der U14 und darf nun bei den Deutschen Meisterschaften in München starten.

28.04.2022, 09:34
Marie Brandt (SG Blau-Weiß Bad Kösen) - hier mit ihrer Heimtrainerin Ilka Pfeffer - wurde Landesmeisterin im Kegeln der Altersklasse U14.
Marie Brandt (SG Blau-Weiß Bad Kösen) - hier mit ihrer Heimtrainerin Ilka Pfeffer - wurde Landesmeisterin im Kegeln der Altersklasse U14. (Foto: Behrens)

Schönebeck - Die beharrliche Trainingsarbeit der vergangenen Jahre bei den Keglern der SG Blau-Weiß Bad Kösen auf der Bahnanlage in der Gerstenbergkpromenade hat sich - auch wenn sie durch die Corona-Pandemie zwischenzeitlich bekanntlich stark eingeschränkt war - ausgezahlt. Ilka Pfeffer und Anja Schumer, die Nachwuchs-Übungsleiterinnen der Kurstädter, konnten nun die Früchte ihres Engagements einfahren: Eine ihrer Schützlinge, Marie Brandt, ist Landesmeisterin der Altersklasse U14 weiblich geworden!

Die letzten großen Erfolge der Blau-Weißen liegen schon einige Zeit zurück. So hatte Claudia Preßler in den 90er-Jahren den Sprung zu den Deutschen Meisterschaften geschafft. Dasselbe Kunststück gelang Friederike Pfeffer (siehe auch unten „In Bundesliga auf Medaillenkurs“) 2011, als sie die Qualifikation für die Finalrunde nur um Haaresbreite verpasste. Auf ihren Spuren ist nun die 13-jährige Marie Brandt unterwegs, die gleich bei ihrer ersten Teilnahme an den Einzeltitelkämpfen von Sachsen-Anhalt die Goldmedaille holte. Mit Unterstützung von Landesjugendtrainer Frank Sadenwater hatte sie sich intensiv auf diesen Wettkampfhöhepunkt vorbereitet. „Ich bin froh, dass es in unserer Region tolle Talente gibt, die Freude am Kegelsport haben“, so Sadenwater. „Gerade die Zwillinge Marie und Felix Brandt sowie Tabea Gössl aus der Kurstadt sind auf einem guten Weg, aber auch der von Manuela Ryll und André Knauf trainierte Nachwuchs des KSV Flemmingen.“

An beiden Tagen starke Leistungen

Dies stellten die Burgenländer am vergangenen Wochenende in Schönebeck unter Beweis. Marie Brandt belegte nach dem ersten Tag mit 470 Zählern den zweiten Platz. Am Finaltag zeigte sie ebenfalls eine beeindruckende Leistung. Sie ließ sich auch von einem technischen Defekt an der Bahnanlage, der ihr eine Zwangspause bescherte, nicht beirren. Besonders bei den Abräumern trumpfte die Bad Kösenerin erneut auf - an beiden Tagen war sie hier mit jeweils 143 Punkten die Beste aller Starterinnen ihrer Altersklasse. Am Ende war die Freude im Lager der SG Blau-Weiß riesengroß: Mit insgesamt 939 Holz wurde Marie Brandt Landesmeisterin.

Zugleich löste sie damit die Fahrkarte zu den Deutschen Meisterschaften, die am ersten Juniwochenende in München ausgetragen werden. „Allein diese Teilnahme ist schon etwas ganz Großes, das bisher nur wenige Sportler aus unserer Region erreicht haben“, sagte Landestrainer Frank Sadenwater.

Die Erstplatzierte der Vorrunde, Jenny Saalbach (KSV Gerbstedt), kam mit 928 Holz auf den zweiten Platz. Lilly Kropf vom KSV Flemmingen hatte am ersten Tag als Vierte 450 Zähler erreicht, legte am zweiten Tag noch mal sieben Holz drauf und wurde am Ende Fünfte. Für die Bad Kösenerin Tabea Gössl war es eher ein Sprung ins kalte Wasser, denn erst am Vorabend der Landesmeisterschaften erfuhrt sie, dass sie als Starterin nachrückt. Mit 364 Holz nach dem ersten Tag und Gesamtplatz 13 schlug sie sich achtbar.

Zwillingsbruder wird Sechster

Bei den Jungen der U14 ging Felix Brandt als Burgenlandmeister ins Rennen. Auch für ihn war es eine Premiere; er wollte unbedingt unter die besten acht Kegler des ersten Tages und damit in die finale Runde kommen. Dies gelang ihm mit 443 Holz als Sechster. Insgesamt standen für ihn am Ende 907 Zähler zu Buche - damit blieb er auf Rang sechs.

In der Altersklasse U18 führte die Wählitzerin Alina Beyer nach dem ersten Tag mit 548 Holz, doch in der Finalrunde fiel sie mit am Ende 1.056 Zählern auf den Bronzerang zurück. Die Flemmingerin Annabell Noth (466 Holz nach dem ersten Tag) wurde Elfte.

Frank Sadenwater gab nach den Meisterschaften bekannt, dass die Bad Kösener Talente Marie und Felix Brandt wie auch Alina Beyer (SG Wählitz) zu Landeskadern berufen worden sind.

In Bundesliga auf Medaillenkurs

Indes sorgt mit Friederike Schulz (geborene Pfeffer) derzeit eine ehemalige Keglerin der SG Blau-Weiß Bad Kösen auf nationaler Ebene für Furore. In der Bundesliga liegt die Tochter der erfolgreichen Blau-Weiß-Trainerin Ilka Pfeffer mit den Damen des SV Pöllwitz auf Medaillenkurs. Am vergangenen Wochenende setzten sich diese in ihrem letzten Auswärtsspiel der Saison bei der SG Lorsch-Bensheim mit 5:3 durch. Die aus Naumburg stammende und jetzt in Thüringen lebende Friederike Schulz kam dabei auf 608 Holz - sie war damit Zweitbeste ihres Teams nach Anna Müller (616) und eine der Garanten des Erfolgs.

In der Tabelle der 1. Bundesliga 120 Frauen, so der offizielle Name, liegen die Pöllwitzerinnen mit aktuell 20:6 Punkten auf Platz zwei hinter Victoria Bamberg (24:4). Nun haben sie in der ersten Mai-Hälfte noch Heimspiele gegen Poing, Pirmasens und Lorsch. (tok/hob)