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Handball Glücklich in der Glückauf-Sporthalle: HCB siegt zum Drittliga-Start

Angeführt von Kenny Dober, holen Burgenländer die ersten beiden Punkte der neuen Saison. Stabile Abwehr bildet den Grundstein.

Von Torsten Kühl 04.09.2023, 09:45
Die Männer von Drittliga-Aufsteiger HC Burgenland feiern am Samstagabend in Hohenmölsen einen gelungenen Saisonauftakt.
Die Männer von Drittliga-Aufsteiger HC Burgenland feiern am Samstagabend in Hohenmölsen einen gelungenen Saisonauftakt. (Foto: Torsten Biel)

Hohenmölsen - Wenn die Fans des HCB - zumindest jene aus Naumburg und Umgebung - schon über die Autobahn zu einem Heimspiel anreisen müssen, dann wollen sie auch mit einem Erfolg ihrer Mannschaft entschädigt werden. Die Fahrt am Samstagabend nach Hohenmölsen, zum Drittliga-Saisonauftakt der Burgenland-Männer, hat sich jedenfalls gelohnt. Mit dem 24:20-Sieg gegen die HSG Ostsee Neustadt/Grömitz feierten die Gastgeber eine gelungene Rückkehr in diese Spielklasse, nachdem sie in der Mitteldeutschen Oberliga souverän Meister geworden waren.

Die HCB-Abwehr mit dem Innenblock Leon Wellner (hinten, v.r.) und Tim Bielzer sowie Mirco Fritzsche  steht super gegen die Gäste von der Ostsee.
Die HCB-Abwehr mit dem Innenblock Leon Wellner (hinten, v.r.) und Tim Bielzer sowie Mirco Fritzsche steht super gegen die Gäste von der Ostsee.
(Foto: Torsten Biel)

Allerdings musste dieser Auftakterfolg hart erkämpft werden. In der ersten Halbzeit wurde deutlich sichtbar, woran es dem HCB noch mangelt: an der Abstimmung, vor allem im Angriff. Kein Wunder, hatte der Aufsteiger wegen zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle die letzten vier Testspiele absagen müssen (wir berichteten). Eine optimale Saisonvorbereitung sieht anders aus. Die Gastgeber waren in der Glückauf-Sporthalle ohne die Rückraumakteure Lennart Gliese und Stefan Remke, die aktuell an ihrem Comeback arbeiten, sowie dem gerade erst am Kreuzband operierten Linksaußen Laurenz Kröber, der acht bis neun Monate ausfallen wird, angetreten. Die Abwehr mit Tim Bielzer und Leon Wellner, Neuzugang vom HC Elbflorenz Dresden, als Innenblock funktionierte schon gut. Der Pausenstand (8:8) verdeutlicht dies.

Kapitän ist „Man of the Match“

In der zweiten Halbzeit klappte es dann auch offensiv besser. Nach zehn Minuten hatten die Burgenländer schon genauso viele Tore erzielt wie in der gesamten ersten Halbzeit. Den endgültigen Durchbruch auf dem Weg zu den ersten beiden Punkten der neuen Serie hatte das umgekrempelte HCB-Team jedoch einem „Alteingesessenen“ zu verdanken: Kenny Dober. Der Kapitän führte die Gastgeber als Regisseur mit guten Anspielen sowie mit eigenen Treffern - aus dem Rückraum, vom Kreis oder nach sehenswerten Einzelaktionen - auf die Siegerstraße. Krönung seiner Leistung war sein sechster Treffer zum zwischenzeitlichen 23:18. Dieser gelang Dober mit einem herrlichen Dreher nach einem ebenso herrlichen Rückhandanspiel des jungen Ungarn Soma Lukacs.

HCB-Kapitän Kenny Dober (r.) wird „Man of the match“.
HCB-Kapitän Kenny Dober (r.) wird „Man of the match“.
(Foto: Torsten Biel)

„Wir wussten angesichts unserer schwierigen Vorbereitung nicht so recht, wo wir stehen. Umso schöner ist es, dass wir mit einem Sieg gestartet sind“, meinte Dober, der als „Man of the match“ auf HCB-Seite ebenso mit einem kleinen Pokal geehrt wurde wie auf der Gegenseite Mattis Potratz, der wie sein Trainer Nico Kibat von einem verdienten Sieg der Burgenländer sprach.

Kibat sagte: „Der HCB ist mit seinen routinierten Zugängen aus meiner Sicht kein normaler Aufsteiger. Nach 500 Kilometern Anreise mit leeren Händen den weiten Weg wieder zurück antreten zu müssen, ist nicht schön. Aber bei unserer ebenfalls neu zusammengestellten Mannschaft haben Einstellung und Kampfgeist gestimmt. Das gibt mir Hoffnung für die kommenden Aufgaben.“ Zum Abschied meinte Kibat noch, er würde in der nächsten Drittliga-Saison gern wieder in den Burgenlandkreis kommen.

Die Fans der Burgenländer feiern in der Glückauf-Sporthalle den 24:20-Sieg ihrer Mannschaft. Am 16. September wird in der Weißenfelser Stadthalle gespielt.
Die Fans der Burgenländer feiern in der Glückauf-Sporthalle den 24:20-Sieg ihrer Mannschaft. Am 16. September wird in der Weißenfelser Stadthalle gespielt.
(Foto: Torsten Biel)

Dies - sprich: den Klassenerhalt - wünscht sich freilich auch sein Trainerkollege Svajunas Kairis, der die aggressive Abwehr der Gäste von der westlichen Ostseeküste lobte, sich aber auch über die Defensivarbeit seiner Schützlinge freute. „Dass uns insgesamt noch das Timing fehlte, ist doch klar. Wichtig sind die beiden Punkte“, schätzte der litauische Coach des HCB ein. Sein Team muss am kommenden Samstag beim Oranienburger HC antreten, der zum Auftakt beim Stralsunder HV mit 29:25 gewann (siehe auch „Zahlenspiegel“). Am 16. September, 19 Uhr, bestreiten die Burgenland-Männer dann in der Weißenfelser Stadthalle gegen die SG Hamburg-Nord (21:34 bei Eider Harde in Schleswig-Holstein) ihr zweites Heimspiel dieser Saison.

3. Liga, Männer: HC Burgenland - HSG Ostsee N/G 24:20 (8:8). HCB: Marian Voigt, Benas Vaicekauskas; Kenny Dober 6, Strahinja Vucetic 2, Tim Bielzer 2, Michael Günther Richard Vagner 4, Mirco Fritzsche, Marcel Popa 1, Erik Berényi 1, Marc Esche 3, Soma Lukacs 2, Leon Wellner 3 - Siebenmeter: HCB 1/0, HSG 3/1; Zeitstrafen: HCB 4, HSG 4.

Niederlage für die Reserve

Die zweite Männermannschaft des HCB ist mit einer 26:33-Niederlage bei Eintracht Gommern in die neue Serie der Sachsen-Anhalt-Liga gestartet. „Die erste Halbzeit war in puncto Chancenverwertung einfach unterirdisch. Da haben wir acht freie Würfe nicht verwandeln können“, berichtet Trainer Björn Weniger. Allerdings habe man Stephan Meyer verletzungsbedingt nicht einsetzen können. „Deshalb hat uns die Wucht aus dem Rückraum gefehlt, und wir mussten viel ins Eins gegen eins gehen. Das war natürlich kräftezehrend und hat die Aufgabe natürlich nicht leichter gemacht“, nimmt er sein Team in Schutz. Nach einem Sieben-Tore-Rückstand zur Pause habe man die zweite Halbzeit wenigstens ausgeglichen gestalten können, sieht Weniger auch Positives.

Sachsen-Anhalt-Liga, Männer: Eintracht Gommern - HC Burgenland II 33:26 (16:9). HCB II: Robin Broneske, Matthias Manz; Maximilian Seume 1, Maxim Slamka, Tim Krenz 4, Tom-Erik Röhrborn 2, Lucas Rothe, Stephan Fichtner 2/1, Jakob Aumann 4, Paul Zänker 10/2, Martin Tillmann, Alexander Schrei, Anton Schmidt 3 - Siebenmeter: Gommern 4/3, HCB II 5/3; Zeitstrafen: Gommern 6, HCB II 4.

Mit einem Sieg bei Union Halle-Neustadt III ist die zweite Frauenmannschaft der Burgenländer als Aufsteiger in die neue Saison der Sachsen-Anhalt-Liga gestartet. Die meisten Tore am frühen Sonntagabend in der Sporthalle Bildungszentrum erzielte Lea Schönefeld. Eine klare Niederlage kassierten indes die Männer von Verbandsliga-Neuling HCB III.

Sachsen-Anhalt-Liga, Frauen: Union Halle-Neustadt III - HC Burgenland II 24:27 (13:15). HCB II: Leonie-Anne Kirmeß; Kassandra Maul, Luzie Schober, Jasmin Heinz 5, Rebecca Schambach, Lisa-Marie Denzin 1, Fiona Schönefeld 1, Lena John 2, Anne Löbnitz, Lea Schönefeld 8/5, Victoria Kun-Szabo 6, Laura Schünzel 3, Noemi Pupillo, Liv-Grete Röhrborn 1 - Siebenmeter: Union III 7/4, HCB II 7/5; Zeitstrafen: Union III 4, HCB II 3.

Verbandsliga Süd, Männer: USV Halle III - HC Burgenland III 38:21 (14:10). HCB III: Marwin Richter, Lars Janke; Eric Emmerich, Louis Selig, Paul Kuntze, Martin Zimmermann 2, Stefan Wallis 6/1, Alexander Nowak 8, Tino Eichentopf, Lukas John 2, John Gabler, André Korn 1, Stephan Paatzsch 2, Christian Müller.