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Freizeitanlage Für 338.000 Euro saniert: Stadt Naumburg weiht Jägerspielplatz ein

Wird auch er bald wieder Opfer von Vandalismus?

Von Harald Boltze 11.04.2022, 11:19
Auf der neuen Holländerscheibe sind Geschick, Schwindelfreiheit  und vor allem eine gute Koordination gefragt.
Auf der neuen Holländerscheibe sind Geschick, Schwindelfreiheit und vor allem eine gute Koordination gefragt. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Jede Stadt hat ihre Ecken und Plätze mit zweifelhaftem Ruf. In Naumburg war dies lange das Areal rund um das Citykaufhaus in der Salzstraße. Doch die Ansiedlung der Stadtbibliothek sowie ständige Securitykontrollen haben da eine Verbesserung (und gleichzeitig natürlich auch nur eine Verlagerung des Problems) gebracht.

Ebenfalls nicht den besten Ruf genießt der Jägerplatz. Doch auch hier ist gerade eine klare Aufwertung erfolgt. Mit großem „Hallo“ wurde am gestrigen Freitag das sanierte und umgestaltete platzprägende Spielareal eingeweiht. Zuletzt noch gesperrt, um den angelegten Rasenflächen Ruhe zur Entfaltung zu schenken, waren Mädchen und Jungen der Max-Klinger-Schule die Ersten, die die neuen Spielgeräte testen durften. Schulleiterin Angela Bierhahn lobte das Projekt und sprach von einer „schönen Entschädigung“. Schließlich ist ihre Einrichtung derzeit in der Nachbarschaft einquartiert, solange in Kleinjena gebaut wird.

Doch nicht nur die Schüler in ihren Hofpausen, die Mädchen und Jungen des benachbarten Kinderheims sowie alle anderen Heranwachsenden sollen den Spielplatz nutzen. Auch Geräte für die ältere Generation sind angeschafft worden. So kann man beispielsweise auf der Bank sitzend den Enkeln zuschauen und dabei in Pedalen treten und sich körperlich ertüchtigen.

Barbara Boxberger (v.r.) und Ute Freund schauen zu, wie die Max-Klinger-Schüler die neue 30-Meter-Seilbahn - nun aus Metall - ausprobieren.
Barbara Boxberger (v.r.) und Ute Freund schauen zu, wie die Max-Klinger-Schüler die neue 30-Meter-Seilbahn - nun aus Metall - ausprobieren.
(Foto: Torsten Biel)

Diese Pedalen sind, wie viele der Neuanschaffungen, aus Metall, um Vandalismus vorzubeugen. Denn der zweifelhafte Ruf des Jägerplatzes begründet sich weniger aus zuvor unmodernen Geräten, sondern vielmehr aus dem Benehmen mancher Besucher (jeden Alters). „Wir überlegen, den Spielplatz abends abzuschließen und von Security kontrollieren zu lassen. Das ist aber noch nicht entschieden“, sagte Bau-Fachbereichsleiterin Ute Freund am Rande der Eröffnung.

Freund dankte unter anderem der Landeskirchlichen Gemeinschaft, die sich in einer Art Patenschaft um die Fläche kümmert und wöchentlich Müll aufliest. Vandalismus und Belästigungen hätten sich in der jüngeren Vergangenheit ein wenig abgeschwächt, war von den Gemeindevertretern zu erfahren. Dass das Problem aber weiterhin - und zwar auf vielen Spielplätzen - existiert, machte indes Thomas Rauchbach, Mitarbeiter des städtischen Bauhofs, klar.

Auch die Reifenschaukel auf dem Jägerspielplatz ist erneuert worden. Darunter liegen Fallschutzmatten aus Gummigranulat.
Auch die Reifenschaukel auf dem Jägerspielplatz ist erneuert worden. Darunter liegen Fallschutzmatten aus Gummigranulat.
(Foto: Torsten Biel)

Am Jägerplatz ging es zuletzt aber auch anderweitig vorwärts. Der Kindergarten- und Krippenbereichs des ehemaligen „Bummi“ (heute: „Zappelmäuse“) wurde aufwendig saniert, hat ebenfalls einen neuen Spielplatz bekommen. Noch im alten Zustand sind lediglich die Obergeschosse der ehemaligen Jägerkaserne. Doch auch dafür, so Ute Freund, werden Fördermittel erwartet. Denn in den Obergeschossen (und noch langfristiger auch im Nachbargebäude, in dem jetzt die Max-Klinger-Schüler unterrichtet werden) sollen irgendwann Museumsverwaltung, Archiv und Depot der Stadt unterkommen. Dann würde man den jetzigen Sitz der Museumsverwaltung mitsamt dem attraktiven Grundstück in der Grochlitzer Straße verkaufen. Interessenten dafür melden sich, wie zu hören ist, bereits jetzt mehrfach die Woche.