Erfolgreich, streitbar, geschätzt
Pomnitz. - Bei der Vermögensgemeinschaft Möllern kam gestern ausnahmsweise die Arbeit einmal zu kurz. Das aber hatte einen triftigen Grund, besser zwei: Reinhard Panse feierte seinen 65. Geburtstag und absolvierte seinen letzten Tag im Unternehmen. Das Zepter des Geschäftsführers gab er an Karl-Friedrich Altenburg weiter. Derlei Anlässe genügten, um den Saal der Betriebsverwaltung in Pomnitz bis auf den letzten Platz zu füllen - unter den Gästen viele Politiker, Verbandsvertreter und Unternehmer, vor allem aber Mitarbeiter.
Dass der Tag insofern im Zeichen vieler Worte an die Adresse Reinhard Panses stand, versteht sich von selbst. Sie alle aber hatten eines gemein: Die Würdigung eines erfolgreichen Unternehmers und geachteten Landwirts. So betonte Friedhelm Duderstedt, Vorsitzender des Bauernverbandes Burgenlandkreis, dass man Panses Rat und Meinung stets zu schätzen wusste und auch in Zukunft nicht missen möchte. Panse sei bei alledem ein "streitbarer Bauer" gewesen, der "zur rechten Zeiten immer etwas zu sagen wusste". "Du hast mit deiner Meinung nie hinterm Berg gehalten. Und das war gut so", würdigte Duderstedt. Er wie auch andere Redner bescheinigten dem Jubilar starken Willen und Bauernschläue. Beides habe die Vermögensgemeinschaft zu einem modernen und effektiven Unternehmen im Kreis gemacht. Würdigende Worte gab es auch seitens der Molkerei Bad Bibra, in deren Aufsichtsrat Reinhard Panse tätig ist und noch für weitere zwei Jahre sein wird. "Sie warteten nie darauf, dass etwas passiert. Handeln war ihr Motto", sagte Thomas Böhm, Kreis-Wirtschaftsamtsleiter. Er nannte es ein Markenzeichen Panses, Landwirtschaft transparent gemacht und - Beispiel Biogasanlage - neue Schritte gewagt zu haben. Dessen Verdienste wurden gestern nicht nur verbal honoriert, sondern auch schriftlich: Mit der Auszeichnung "Manager des Jahres" - vergeben von der Stiftung Aufbau Unstrut-Finne und überreicht von Landrat Harri Reiche.
Worte an die Versammelten ließ sich Reinhard Panse nicht nehmen. Er dankte seiner Frau, die die Jahre über "manches hat wegstecken müssen", ebenso den Kollegen. Er wisse selbst, dass er vielen oft auf die Füße getreten sei, habe es dabei aber immer ehrlich gemeint. Seinen Nachfolger Karl-Friedrich Altenburg nannte Panse einen "der besten Mitarbeiter". Ihm überreichte der Jubilar symbolisch einen Aktenkoffer. "In dem befindet sich das Eigenkapital der Vermögensgemeinschaft." Altenburg will das Unternehmen, das in der Agrar- wie in der Tierproduktion tätig ist, in bewährtem Fahrwasser halten. Am Herzen liege ihm die Biogasanlage. Es sei geplant, sie für die Wärmenutzung fit zu machen.