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Diesmal Ehrung für ein ganzes Dorf

Von ROLAND LÜDERS 28.04.2011, 20:28
Roßbachs Ortsteilbürgermeister Jürgen Spielberg (2.v.l.) nahm während des Empfangs von Tageblatt/MZ-Redaktionsleiter Albrecht Günther (3.v.l.) und Regionalverlagsleiter Olaf Döring (4.v.l.) den Wenzelspreis entgegen. (FOTO: NICKY HELLFRITZSCH)
Roßbachs Ortsteilbürgermeister Jürgen Spielberg (2.v.l.) nahm während des Empfangs von Tageblatt/MZ-Redaktionsleiter Albrecht Günther (3.v.l.) und Regionalverlagsleiter Olaf Döring (4.v.l.) den Wenzelspreis entgegen. (FOTO: NICKY HELLFRITZSCH) CARDO

NAUMBURG. - Döring legte anschaulich die bisherige erfolgreiche Entwicklung der nun schon 163 Jahre bestehenden Zeitung dar und betonte das vielfältige regionale Engagement des Blattes, das sich auch im Internet widerspiegelt, so in der Bürgerreporterplattform MyHeimat. "Gestartet vor fast genau einem Jahr, vereinen wir heute fast 1 000 Menschen auf unserer lokalen Community und haben annähernd 5 000 Beiträge und Fotos online", bilanzierte der Regionalverlagsleiter. "Wir verstehen diese Bestrebungen als Chance, unsere Zeitung noch interessanter zu machen und den Themenradar unserer Redaktion umfassend zu erweitern."

Die Roßbacher können stolz auf sich und ihr Dorf sein. "Und für diesen Stolz gab es gute Gründe", würdigte Albrecht Günther, Redaktionsleiter des Naumburger Tageblatt / Mitteldeutsche Zeitung, in seiner Laudatio das Wirken der Einwohner. "2006 hatte der Naumburger Ortsteil den kreislichen Wettbewerb ,Unser Dorf hat Zukunft' gewonnen, war ein Jahr später auf Landesebene hinter Teicha aus dem Saalekreis und Jübar aus dem Altmarkkreis Dritter geworden." Für die Roßbacher seien diese Erfolge aber kein Grund gewesen, sich zurückzulehnen. Vielmehr krempelten sie weiterhin die Ärmel hoch. "Die Frauen des Dorfes organisieren Kinder- und Familienfeste, die Feuerwehrleute und der Feuerwehrverein sind oft fleißige Helfer, der Kirmesverein pflegt alte Traditionen", zählte der Redaktionsleiter auf. Und dass in Roßbach das eigene Leben nicht am eigenen Gartenzaun endet, Jung und Alt gut miteinander können, beweise nicht zuletzt der Flurzug.

Günther verwies auch darauf, dass dass die Roßbacher zu den Mitinitiatoren der Saale-Weinmeile gehören. Die ehrenamtlich organisierte, mittlerweile zweitägige Veranstaltung ist inzwischen zum touristischen Großereignis geworden, das auch Besucher aus den Nachbarländern Sachsen und Thüringen anzieht. "Werbung für die gesamte Region - sympathischer, effektiver und kostengünstiger kann sie nicht sein."

"Die Entscheidung der Jury, den Wenzelspreis in diesem Jahr der Dorfgemeinschaft Roßbach zu widmen, war goldrichtig." Ortsteilbürgermeister Jürgen Spielberg, der die von der Naumburgerin Heike Minner aus Ton geschaffenen Wenzelsfigur entgegennahm, konnte diese Einschätzung mit vielen Beispielen begründen. Ob Vereine wie Weinmeile, Kirmesgesellschaft, freiwillige Feuerwehr oder der Frauenstammtisch, der die Kinderfeste organisiert: Sie alle sind Motoren des gesellschaftlichen Lebens im Ort. Hinzu kommt die gelebte Nachbarschaftshilfe, ein dörflicher Zusammenhalt, der nicht an der Grundstücksgrenze aufhört. "Auch in anderen Dörfern gibt es sicher ein reges Vereinsleben", so der Ortsteilbürgermeister. "Aber die Vielzahl von Aktivitäten, die zur Wenzelspreisverleihung führte, ist eine Ausnahme. Das hat man nicht in jedem Dorf."