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Handball-Oberliga Da waren’s nur noch zwei: HCB-Männer bleiben verlustpunktfrei

Heimsieg gegen Hermsdorf mit 15 Toren Vorsprung. Melanie Steinbach pfeift für erkrankten Referee. Auch Burgenland-Frauen gewinnen.

Von Torsten Kühl 10.10.2022, 09:28
Steve Baumgärtel (v.l.) zieht vor dem Hermsdorfer Erik Szommer und seinem HCB-Teamkollegen Mirco Fritzsche ab. Souverän mit 15 Toren Vorsprung setzten sich die Burgenländer gegen die Thüringer durch.
Steve Baumgärtel (v.l.) zieht vor dem Hermsdorfer Erik Szommer und seinem HCB-Teamkollegen Mirco Fritzsche ab. Souverän mit 15 Toren Vorsprung setzten sich die Burgenländer gegen die Thüringer durch. (Foto: Nicky Hellfritzsch)

Naumburg/Plotha - Svajunas Kairis hält den Ball flach. „Wir freuen uns über jeden Sieg, haben aber erst fünf Spiele hinter uns. Es bringt ja nichts, zu weit in die Zukunft zu blicken. Wichtig ist, von Woche zu Woche zu denken“, sagte der litauische Trainer der HCB-Männer nach dem 38:23-Heimerfolg seines Teams am Samstag gegen Aufsteiger SV Hermsdorf.

Blicken wir also aufs Hier und Jetzt: Aktuell sind nur noch zwei Mannschaften der Mitteldeutschen Oberliga ohne Punktverlust: die Burgenländer und der USV Halle. Die von der langjährigen Trainerin des HCB und seiner Vorgängervereine, Ines Seidler, betreuten „Panther“ aus der Saalestadt bezwangen im Topspiel die Köthener mit 33:30. „Das Feld in der Liga ist sehr ausgeglichen. Halle, Köthen, Plauen-Oberlosa, Delitzsch, wir und noch weitere Teams - es gibt viele starke Truppen. Da musst du dir jeden Punkt hart erarbeiten“, betonte Kairis. Auch die Partie gegen die Hermsdorfer habe man nicht auf die leichte Schulter genommen. „Sie hatten zuvor schon beim Remis gegen Drittliga-Absteiger Plauen und beim Sieg gegen Jena die Zähne gezeigt“, so der 42-Jährige.

Bilden ein starkes Torhüter-Duo beim HCB: Marian Voigt (l.) und Marius Göbner.
Bilden ein starkes Torhüter-Duo beim HCB: Marian Voigt (l.) und Marius Göbner.
(Foto: Nicky Hellfritzsch)

Entsprechend konzentriert gingen die Gastgeber dann auch in das Spiel gegen die Thüringer. Zahlreiche Paraden von Marian Voigt, der in der ersten Halbzeit das HCB-Tor hütete, daraus resultierende Tempogegenstöße und ein bärenstarker Auftritt von Kreisläufer Tim Bielzer bildeten die Grundlage für den klaren Sieg. Bis auf den erkälteten und deshalb geschonten Niklas Seifert erhielten wieder alle verbliebenen Akteure der Burgenländer ausreichend Spielzeit. Die Gastgeber mussten in dieser Partie auf die verletzten Tom Hanner und Janko Pesic, der am Donnerstag seinen 27. Geburtstag gefeiert hatte, sowie den privat verhinderten Laurenz Kröber verzichten.

Schiedsrichterin springt ein

Der Anpfiff im Naumburger „Euroville“ war einige Minuten später als geplant ertönt, weil die Hälfte des angesetzten Schiedsrichter-Duo kurzfristig coronabedingt ausgefallen war. In einem solchen Fall hätte der verbliebene Unparteiische die Partie auch allein leiten können beziehungsweise müssen. Doch auf Wunsch beider Vereine sollte ein zweiter Referee hinzugezogen werden. Vom gastgebenden HCB befand sich mit Melanie Steinbach nur eine Schiedsrichterin in der Halle, die dann auch bereit war, einzuspringen. Sofort setzte sie sich ins Auto, fuhr nach Hause nach Prittitz, holte ihre Ausrüstung und düste wieder zurück in die Domstadt.

Melanie Steinbach vom gastgebenden HCB half als Schiedsrichterin an der Seite von Thomas Schüller aus, weil dessen Kompagnon kurzfristig  ausgefallen war.
Melanie Steinbach vom gastgebenden HCB half als Schiedsrichterin an der Seite von Thomas Schüller aus, weil dessen Kompagnon kurzfristig ausgefallen war.
(Foto: Nicky Hellfritzsch)

„Zum Glück hatte ich die farblich passende Kleidung desselben Ausrüsters parat“, erzählte die Schiedsrichterin und langjährige Spielerin der Burgenländer, die mittlerweile nur noch pfeift (auf Ebene des Handballverbandes Sachsen-Anhalt) und ihren Lebensgefährten Danny Nas bei der Betreuung der dritten Männermannschaft des HCB unterstützt. Im schwarz-gelben Outfit wusste Melanie Steinbach an der Seite von Thomas Schüller dann übrigens voll zu überzeugen.

Mitteldeutsche Oberliga, Männer: HC Burgenland - SV Hermsdorf 38:23 (20:12). HCB: Marius Göbner, Marian Voigt; Kenny Dober 9/2, Marcel Popa 3, Stefan Remke 2, Tim Bielzer 8, Mirco Fritzsche 1, Florian Pfeiffer, Kevin Szep-Kis 9/2, Steve Baumgärtel 4, Richard Vogel 2; kein Einsatz: Niklas Seifert - Siebenmeter: HCB 7/4, Hermsdorf 0; Zeitstrafen: HCB 2, Hermsdorf 3.

Toller Einstand von Justine Schmitz

Dank einer Steigerung in der zweiten Halbzeit haben sich die Oberliga-Frauen des HCB ihren zweiten Saisonsieg erkämpft. Mit 27:26 setzten sich die Schützlinge von Sascha Meiner am Sonntagnachmittag in Plotha gegen die Reserve des HC Leipzig durch, nachdem sie zur Pause noch mit drei Toren zurückgelegen hatten. Weil ihnen aus der am 25. September von den Gästen aus Chemnitz kurzfristig abgesagten Partie am „grünen Tisch“ die Punkte zugesprochen worden sind (der Gegner konnte offenbar nicht die für eine Neuansetzung benötigte Zahl an Krankschreibungen beziehungsweise Corona-Nachweisen vorlegen), stehen die Burgenländerinnen nun bei 6:2 Zählern.

„Das war ein hartes Stück Arbeit“, sagte Sascha Meiner nach dem knappen Erfolg gegen Leipzig II. „In der ersten Halbzeit hatten wir nicht den richtigen Zugriff in der Abwehr. Erst nachdem wir von der 5:1- auf die 6:0-Deckung umgestellt hatten, standen wir hinten sicherer. Die geschlossene Mannschaftsleistung in der Abwehr war dann auch der Schlüssel zum Erfolg“, so der HCB-Coach. Ihren Einstand bei den Burgenländerinnen gab Justine Schmitz. Die erfahrene Rückraumakteurin, die zuletzt vereinslos war und davor für Union Halle-Neustadt II in der 3. Liga gespielt hatte, war am Sonntag mit sechs Treffern die zweiterfolgreichste Werferin ihres neuen Teams hinter Julia Pöschel (7/siehe auch Statistikkasten).

Mitteldeutsche Oberliga, Frauen: Burgenland - HC Leipzig II 27:26 (12:15). HCB: Wiebke Detjen, Kira Barth; Julia Pöschel 7, Marie Knappe 3/1, Sandra Kube 3, Lea Guderian 1, Jasmin Heinz, Lena John 4, Justine Schmitz 6/1, Lea Schönefeld, Patrizia Sturm 2, Celine Knorr 1, Johanna Stein - Siebenmeter: HCB 4/2, Leipzig II 2/1; Zeitstrafen: HCB 0, Leipzig II 2.

Zweite am Ende chancenlos

Die zweite Männermannschaft der Burgenländer konnte am frühen Sonntagabend in Plotha nur mit acht Feldspielern zur Heimpartie der Sachsen-Anhalt-Liga gegen Calbe antreten. Wichtige Stammkräfte wie Stephan Fichtner, Marcus Födisch oder Paul Zänker fehlten, so dass es für die Gastgeber schließlich eine deutliche 29:41-Niederlage gab.

Sachsen-Anhalt-Liga, Männer: Burgenland II - TSG Calbe 29:41 (16:19). HCB II: Matthias Manz, Max Knoblauch; Marcus Deibicht, Eric Emmerich 3, Tom-Erik Röhrborn 6/2, Lucas Haucke 9, Stephan Meyer, Martin Voigt 1, Martin Tillmann 7, Jonas Hassenmeier 3 - Siebenmeter: HCB II 4/2, Calbe 4/3; Zeitstrafen: HCB II 3, Calbe 5.