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Handball, 3. Liga Burgenländer verlieren den Anschluss

Deutliche Niederlage in Hannover verschärft Lage des HCB.

Von Torsten Kühl 06.12.2021, 09:07
 Tom Hanner, hier in einem früheren Spiel, erzielte in Hannover fünf Tore für den HCB.
Tom Hanner, hier in einem früheren Spiel, erzielte in Hannover fünf Tore für den HCB. (Foto: Torsten Biel)

Hannover/Prittitz - Uwe Gering war am Sonntag ähnlich angefressen wie am Freitagabend Oliver Mintzlaff. Was der Präsident des HC Burgenland und der Geschäftsführer von RB Leipzig gemein hatten am Wochenende: Ihre Flaggschiffe kassierten nach zum Teil desolaten Leistungen erneute Niederlagen, durch sie sich immer weiter von den angestrebten Saisonzielen entfernen. Während die Fußballprofis aus der Messestadt nach der 1:2-Pleite bei Union Berlin inzwischen im Mittelmaß der Bundesliga herumdümpeln, haben die Drittliga-Handballer des HCB durch die 23:30-Niederlage am Samstagabend beim bisherigen Tabellenvorletzten HSV Hannover den Anschluss ans Mittelfeld der Staffel C und damit auch Platz sechs, der nach dem Abschluss der Hauptrunde den vorzeitigen Klassenerhalt bedeuten würde, vorerst aus den Augen verloren.

Und wie Mintzlaff, der am Sonntag RB-Trainer Jesse Marsch entließ, wurde auch Uwe Gering aktiv. Am Sonntagnachmittag bat er Trainer Steffen Baumgart und Kapitän Kenny Dober zur Krisensitzung zu sich nach Prittitz; auch Mannschaftsleiter Matthias Lisker und Routinier Sascha Meiner, der nebenbei noch die HCB-Frauen coacht, saßen mit am Tisch. „Wir mussten nach diesem kompletten Black-out der gesamten Mannschaft einfach zeitnah die Geschehnisse auswerten“, so Gering, der jedoch zuvorderst die Spieler in die Pflicht nahm. „Das, was in Hannover passiert ist, war kein Problem der Bank. Ich hätte, wäre ich Trainer gewesen, in dieser Partie dieselben Entscheidungen getroffen. Was man vielmehr hinterfragen muss, ist die Einstellung eines Großteils des Teams“, so der HCB-Chef.

Bis zum 8:8 nach 21 Minuten hatten die Burgenländer das Geschehen am Samstag offengehalten. Doch dann zogen die gastgebenden Niedersachsen mit einem 3:0-Lauf davon; zur Halbzeit lag der HSV mit fünf Treffern vorn, und auch nach dem Seitenwechsel war kein echtes Aufbäumen der Gäste erkennbar. „Die Hannoveraner haben gekämpft. Die wussten, worum es geht“, lobte Gering die Einheimischen, die zuvor sieben Mal in Folge verloren hatten.

Im Gegensatz zu den RB-Bossen fiel jedoch am Sonntag in Prittitz keine Entscheidung gegen den Trainer. „Steffen Baumgart wird auch am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den TSV Burgdorf II auf der Bank sitzen“, bestätigte der HCB-Präsident gegenüber unserer Zeitung. Intern werde man über das weitere Vorgehen beraten und auch mögliche Nachverpflichtungen ins Auge fassen. Die erste personelle Entscheidung ist indes gefallen: Der Vertrag mit Miloje Dolic wird vorzeitig zum Jahresende aufgelöst.

STATISTIK: HSV Hannover - HC Burgenland 30:23 (16:11). HCB spielte mit: Marius Göbner, Hendrik Halfmann; Kenny Dober, David Heinig 1, Cornelius Lange, Marek Hnidák 3, Mirco Fritzsche 1, Kevin Szep-Kis, Tom Hanner 5, Marcel Popa 7, Sascha Meiner 3/2, Philipp Große, Janko Pesic 3 - kein Einsatz: Max Neuhäuser, Laurenz Kröber, Miloje Dolic - Siebenmeter: Hannover 3/3, HCB 3/2; Zeitstrafen: Hannover 5, HCB 3.