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Handball, 3. Liga Burgenländer lassen die kleinen „Big Points“ liegen

HCB-Trainer Steffen Baumgart muss bei seiner Rückkehr in die altehrwürdige Magdeburger Gieselerhalle eine bittere Niederlage hinnehmen.

Von Torsten Kühl 31.01.2022, 08:35
HCB-Kapitän Kenny Dober erzielt im Auswärtsspiel bei der Bundesliga-Reserve des SC Magdeburg einen seiner sechs Treffer. Doch am Ende lag der favorisierte Gastgeber mit 28:26 vorn.
HCB-Kapitän Kenny Dober erzielt im Auswärtsspiel bei der Bundesliga-Reserve des SC Magdeburg einen seiner sechs Treffer. Doch am Ende lag der favorisierte Gastgeber mit 28:26 vorn. (Foto: Michael Täger)

Magdeburg - Zuvor hatten sie es schon über weite Strecken im Heimspiel gegen Tabellenführer Vinnhorst bewiesen, und auch beim Ranglistendritten SC Magdeburg II am Samstagabend war es nicht anders: Die Drittliga-Handballer des HC Burgenland können gegen die Spitzenteams der Staffel C durchaus mithalten, und sie sind gewiss besser, als es ihr derzeitiger zehnter Platz aussagt. Doch es fehlen halt die Ergebnisse; der Vorjahresaufsteiger steht noch immer bei lediglich neun Pluspunkten (siehe auch „Zahlenspiegel“). Der angestrebte sechste Rang nach der Hauptrunde, der den vorzeitigen Klassenerhalt bedeuten und den Gang in die Abstiegsrunde vermeiden würde, ist weiterhin möglich. Allerdings läuft den Burgenländern langsam die Zeit davon.

HCB-Spieler Marcel Popa (Nummer 30) hat sich am Knie verletzt und wird von seinem Teamkollegen Florian Pfeiffer und dem Magdeburger Justin Döbler, der für das vorherige Foul die Rote Karte sah, vom Spielfeld geführt.
HCB-Spieler Marcel Popa (Nummer 30) hat sich am Knie verletzt und wird von seinem Teamkollegen Florian Pfeiffer und dem Magdeburger Justin Döbler, der für das vorherige Foul die Rote Karte sah, vom Spielfeld geführt.
(Foto: Michael Täger)

Die jüngste 26:28-Niederlage in Magdeburg bei der Reserve des Klubweltmeisters und souveränen Bundesliga-Spitzenreiters war besonders bitter, weil für den HCB zweifellos mehr - mindestens ein Punkt - möglich war. Doch in entscheidenden Phasen verpassten es die Gäste immer wieder, kleine „Big Points“ zu landen. So bei eigener 9:7-Führung im ersten Abschnitt, als sie die Chance, auf drei Tore davonzuziehen, mit einem riskanten und erfolglosen Anspiel an den Kreis ausließen. Kurze Zeit später führten die SCM-Talente mit 12:9. Zur Pause waren die Burgenländer aber - auch dank starker Paraden von Hendrik Halfmann - wieder dran (15:15). Oder beim 25:25 und eigenem Ballbesitz dreieinhalb Minuten vor Schluss, als sie durch einen technischen Fehler die Möglichkeit verpassten, in Führung zu gehen und die Elbestädter damit unter Druck zu setzen.

Trainer Steffen Baumgart unterlag bei seiner Rückkehr in die Magdeburger Gieselerhalle mit den Burgenländern.
Trainer Steffen Baumgart unterlag bei seiner Rückkehr in die Magdeburger Gieselerhalle mit den Burgenländern.
(Foto: Michael Täger)

„Ja, es ist schon ärgerlich, wenn so kleine Dinge ein Spiel entscheiden. Hinzu kamen noch ein vergebener Siebenmeter und weitere Fehlwürfe bei zu früh abgeschlossenen Angriffen. Schade, dass wir uns jetzt schon im zweiten Spiel, in dem wir eine starke Leistung gezeigt haben, nicht belohnen konnten“, sagte ein enttäuschter HCB-Trainer Steffen Baumgart. Seine Rückkehr in die altehrwürdige Hermann-Gieseler-Halle, in der er einst als Jugendlicher für den SCM aufgelaufen war und in der zuvor sein Vater Reiner mit den Magdeburgern riesige Erfolge (DDR-Meister, Europapokalsieger der Landesmeister) gefeiert hatte, war zugleich auch so etwas wie ein endgültiger Abschied. „Wie man hört, werden die SCM-Nachwuchsteams ab der kommenden Saison ja wohl in einer neuen Spielstätte auflaufen“, so Steffen Baumgart.

Das Spiel in der Gieselerhalle habe er trotz der Niederlage ein wenig genießen können, sagt Baumgart, weil er alte Bekannte wie Hallensprecher Jürgen Brand oder Magdeburgs Handball-Legende Erwin Nist - beide schon über 80 - sowie seinen früheren Jugendcoach Frank Munter wiedersehen konnte.

Dober erzielt die meisten Tore

STATISTIK: SC Magdeburg II - HC Burgenland 28:26 (15:15). HCB: Hendrik Halfmann, Marius Göbner, Max Neuhäuser; Kenny Dober 6/3, David Heinig 3, Cornelius Lange, Marek Hnidák 5, Florian Pfeiffer (Rote Karte/60. Minute, dritte Zeitstrafe), Mirco Fritzsche 1, Erik Stepan, Kevin Szep-Kis 2, Tom Hanner 3, Marcel Popa 5, Paul Zänker, Philipp Große 1, Janko Pesic - Siebenmeter: SCM II 3/2, HCB 4/3; Zeitstrafen: SCM II 4 (plus Rote Karte für Justin Döbler/26. Minute), HCB 5.

Ihre nächsten Punktspiele - zwei Nachholpartien - bestreiten die HCB-Männer am kommenden Freitag, 4. Februar, 20.30 Uhr, gegen den SV Plauen-Oberlosa und am Sonntag, 6. Februar, 17 Uhr, gegen Eintracht Hildesheim jeweils in Plotha.