1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Naumburg
  6. >
  7. Bilder zeigen Meer-Märchen

Bilder zeigen Meer-Märchen

Von ALBRECHT GÜNTHER 26.04.2009, 14:49

BAD KÖSEN. - In sattem bis mildem Grün sprießt sich schlängelnd eine üppige Vegetation zum oberen Bildrand. Goldene und gelbe Sonnenstrahlen durchwirken dieses Geflecht, erzeugen trotz dessen Dichte eine zauberhafte Leichtigkeit, in der sich tiefblaue und violette Vögel geborgen fühlen. "Zauberwald von Thüringen" nennt Ilse-Maria Feltz diese Textilcollage, die in der Ausstellung "Mehr Meer-Märchen" zu sehen ist. Die Exposition der in Berlin lebenden Künstlerin wurde gestern im Obergeschoss des zum Museum der Stadt Bad Kösen gehörenden Romanischen Hauses im Beisein zahlreicher Besucher eröffnet.

Bildet diese Collage in der Ausstellung vom Titel her eher eine Ausnahme, ordnet sie sich dennoch in die Prägnanz der klaren und oftmals betont leuchtenden Farben sowie der Sujets der anderen Arbeiten sehr gut ein. Die sind vor allem den Sagen und Märchen gewidmet. Eine besondere Affinität hegt Ilse-Maria Feltz, die bereits zwei Ausstellungen in Bad Kösen zeigte, zum Wasser und dessen Sagen und Mythen. So griff die 1944 in Leipzig geborene Künstlerin, die bis 1973 an der Dresdener Hochschule ein Studium zur Bühnenbildnerin und Kostümgestalterin absolvierte, auch die Sagenwelt der Insel Rügen auf. "Fasziniert habe ich die vom 1860 auf Rügen geborenen Volkskundler Dr. Alfred Haas gesammelten Sagen der Insel Rügen gelesen", sagte Frau Feltz unserer Zeitung.

"Zwei Jahre lang bin ich dann auf der Insel unterwegs gewesen, habe die beschriebenen Orte aufgesucht und mich inspirieren lassen." Zahlreiche Ergebnisse dieser Suche können nun im Romanischen Haus besichtigt werden. Zauberhafte und farbenkräftige hochformatige Blätter, an denen Erwachsene wie Kinder ihre Freude haben dürften. So an der Zeichnung "Die sieben bunten Mäuse", die auf einer von Ernst Moritz Arndt aufgeschriebenen Sage basiert. "Den Stein, der die Mutter der sieben Mäuse ist, habe ich tatsächlich an jenem von Arndt beschriebenen einstigen Weiher gefunden", so die Künstlerin. Mit seiner originellen, aber sehr einfühlsamen und farblich brillanten Gestaltung dürfte dieses Blatt wie auch die anderen der Ausstellung viele Anknüpfungspunkte für Projekte mit Kindern bieten. "Dies war - neben der Präsentation einer eindrucksvollen Bildwelt - Hauptziel der Ausstellung", unterstrich Museumsleitern Kristin Gehrt. Erste Kontakte seitens der Bad Kösener Bergschule wurden dazu gestern bereits geknüpft.

Die Ausstellung ist bis 28. Juni dienstags bis freitags 10 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr sowie an Wochenende und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet.