Mit nur zehn Teams startet die Fußball-Kreisoberliga in die neue Saison Bad Kösen ist der Topfavorit
Die Hälfte des Teilnehmerfeldes kommt aus der Saale-Unstrut-Finne-Region. Drei Runden sind geplant.

Naumburg - Nur noch mit zehn Mannschaften, dafür aber mit einer zusätzlichen dritten Runde, sofern es die Pandemie-Lage zulässt - so startet die Kreisoberliga Burgenland in die Fußball-Saison 2021/22 (siehe auch Vorschau auf der heutigen Lokalsportseite 16). Die Hälfte des Teilnehmerfeldes im Burgenland-Oberhaus stellt die Saale-Unstrut-Finne-Region. Planmäßig könnte man die Hinrunde bis zum 23./24. Oktober abschließen. Dies war in etwa der Zeitpunkt, an dem man im Vorjahr den Spielbetrieb coronabedingt abbrechen musste. Ist die Hinrunde abgeschlossen, könnte sie als Wertungsgrundlage für Auf- und Abstiege herhalten.
Blau-Weiße wollen aufsteigen
„Aufstieg, was denn sonst? Wie jedes Jahr.“ Trainer Matthias Große beantwortet unsere Frage zu den Vorhaben seines Teams fast schon ein wenig mit Galgenhumor. Schließlich war seine SG Blau-Weiß Bad Kösen in den vergangenen Jahren immer ganz nah dran am Titel, den aber schließlich immer andere holten. Besonders bitter: In der abgebrochenen Corona-Saison 2020/21 lagen die Kurstädter souverän an der Spitze; gewertet wurde dieses Spieljahr nicht. Als „Meister der Herzen“ starten die Große-Schützlinge nun den nächsten Anlauf, in die Landesklasse aufzusteigen.
„Es gibt eine tolle Harmonie in unserer Mannschaft. Die Jungs setzen unser taktisches Konzept immer besser um“, sagt der Blau-Weiß-Coach. Im Gegensatz zu vergangenen Spielzeiten, als man gegen die starken Teams vor allem auf Konter gelauert habe, wolle man nun mit viel mehr Ballbesitz agieren. Dies habe in der Saisonvorbereitung oft schon sehr gut funktioniert, meint Matthias Große. Bis auf Christian Ratzka, der an den Folgen eines Meniskusrisses laboriert, und einige kleinere Wehwehchen sei das Team fit. „Mal sehen, ob der geplante Modus pandemiebedingt so durchgezogen werden kann. Wir schauen jedenfalls erst mal nur von Runde zu Runde“, erklärt der Bad Kösener Trainer.
Aufgebot Blau-Weiß Bad Kösen:
Tor: Jamie Erhardt
Abwehr: Max Ruhm, Christian Ratzka, Nick Petersen, Paul Plobner, Paul Riebel
Mittelfeld: Florian Schlegel, Stephan Breitfeld, Bernd Giesecke, Paul Böhm, Marius Große, Florian Stengler, Richard Schibath, Alexander Schmidt, Konrad Thrömer, Jonas Keitel
Angriff: Kevin Gerber, Oliver Eschrich, Sven Albrecht, Jonas Porsche
Zugänge: Keitel (JFV Weißenfels)
Abgänge: keine
Trainer: Matthias Große; Teamleiter: Jörg Stengler
Saisonziel: Aufstieg in die Landesklasse
SCN-Zweite auch ein Anwärter
Wie sein Trainerkollege aus der eigenen ersten Mannschaft, Matthias Krause, hat auch Patrick Hausmann mit den Tücken der Ferienzeit sowie mit diversen Verletzungen zu kämpfen. Bisher noch gar nicht konnte der Coach der SCN-Reserve sein komplettes Aufgebot versammeln. Die Generalprobe der Naumburger ist mit dem 4:2-Sieg beim Landesklasse-Vertreter ESV Herrengosserstedt trotzdem geglückt; nun soll es auch in der neuen Meisterschaftsrunde klappen, die gleich mit einem Regionalderby (bei Lossa/ Rastenberg) beginnt. Die Domstädter haben routinierte Kicker - Torjäger Albert Reinicke und Patrick Heldt - verloren, wollen aber erneut vorn mitspielen. Topfavorit ist für Patrick Hausmann jedoch Bad Kösen: „Die haben eine Top-Mannschaft und waren ja schon in der vergangenen Saison bis zum Abbruch der Spitzenreiter.“ Kapitän Van Holder Nguyen, Toni Henneberg, André Weingarten, Abubacar Schätz, Stephan Reinicke und Kai Eckardt bilden das Gerüst der SCN-Zweiten. Ob diese auch vom eigentlich breiten Kader des Landesliga-Teams profitieren kann, bleibt abzuwarten.

Aufgebot SC Naumburg II:
Tor: Lion Schmidt, Marcel Derbek, Lucas Könnicke
Abwehr: Kai Eckardt, Steven Hagge, Toni Henneberg, Mustapha Kelly, Philipp Lange, André Weingarten, Stefan Schulze
Mittelfeld: Max Grohall, Nils Deckert, Fabian Großmann, Ervin Kullafi, Van Holder Nguyen, Johann Reber, Stephan Reinicke, Abubacar Schätz
Angriff: Tim Romahn, Boni Yaou, Justin Hermsdorf, Eric Zander
Zugänge: Schulze (eigene erste Mannschaft), Hermsdorf (SV Hohenmölsen)
Abgänge: Albert Reinicke (Baumersrodaer SV), Oliver Pätzolt, Patrick Heldt (beide aktive Laufbahn beendet)
Trainer: Patrick Hausmann; Co-Trainer: Tobias Häring, Paul Staps
Saisonziel: oben mitspielen
ZWK lässt es ruhiger angehen
Ralf Kretzschmar möchte das „böse“ A-Wort lieber nicht wieder in den Mund nehmen. Und das aus gutem Grund. Vor einem Jahr hatte der Trainer des FC ZWK Nebra nach einer starken Serie zuvor den Aufstieg als Saisonziel verkündet. „Doch das hat unsere junge Mannschaft dann mächtig unter Druck gesetzt, und sie ist überhaupt nicht gut aus den Startlöchern gekommen“, nimmt der Coach der Unstrutstädter den eher schwachen Saisonstart auf seine Kappe. Wobei der coronabedingte Abbruch des Spieljahres 2020/21, das damit ohne Wertung endete, diesen Misserfolg freilich auch aus den „Geschichtsbüchern“ des hiesigen Fußballgeschehens gestrichen hat. Nun wollen die - im Schnitt immer noch sehr jungen - Nebraer erneut angreifen. Allerdings ohne Aufstiegsambitionen. „Das kleine, aber starke Feld im Burgenland-Oberhaus ist gefährlich. Da kann es schnell in alle Richtungen gehen“, so Ralf Kretzschmar. Deshalb wolle man beim FC ZWK zunächst „ordentlichen Fußball spielen und schnell die nötigen Punkte holen, um in sichere Tabellenregionen zu gelangen“.
Aufgebot FC ZWK Nebra:
Tor: Andy Horstmann, Oliver Trabert
Abwehr: Lars Hess, Hannes Schröder, Markus Konieczny, Lukas Eckardt, Markus Hübner, Oliver Schulschefski, Nico Beyer, Christian Schmidt
Mittelfeld: Lukas Sander, Tobias Breuer, Nils Schmidt, Marvin Schültke, Niklas Hesse, Tom Bruder, Marvin Christiani, Christopher Weihrauch
Angriff: Lukas Poweleit, Henning Knuhr, Henrik Möder
Zugänge: N. Schmidt (eigener Nachwuchs)
Abgänge: keine
Trainer: Ralf Kretzschmar; Torwarttrainer: Jörg Schröder; Mannschaftsleiter: Stefan Abend
Saisonziel: guten Fußball spielen, möglichst viele Punkte sammeln
Eintracht/Union auf Kurs
Auch bei der länderübergreifenden Spielgemeinschaft Lossa (SG Eintracht aus Sachsen-Anhalt)/ Rastenberg (SG Union aus Thüringen) tut man sich ein wenig schwer, wenn es darum geht, ein Saisonziel zu benennen. „Wir haben teamintern schon gelacht. Sagt man ’einstelliger Tabellenplatz’, bedeutet das ja nicht wie früher einen sicheren Platz im Mittelfeld, sondern automatisch den Klassenerhalt. Denn von den nur noch zehn Mannschaften steigt ja nur eine ab“, erklärt Mario Rahaus. Der Lossaer ist nicht nur erfolgreichster Torjäger seines Teams, sondern auch der Presseverantwortliche der Eintracht. Die vier Mannschaften, die in der bevorstehenden Saison nicht mehr dabei sind, seien in den vergangenen Jahren die Mitkonkurrenten im Abstiegskampf gewesen, so Rahaus. „Deshalb ist das Feld noch ausgeglichener, und wir müssen sehen, dass wir den Klassenerhalt möglichst schnell unter Dach und Fach bringen.“ Den souveränen Gesamtsieg in der „Friends League“ mit befreundeten Vereinen aus Thüringen wolle man in Lossa und Rastenberg nicht überbewerten, weil es fast ausschließlich gegen unterklassige Gegner gegangen sei. „Dennoch war unsere Vorbereitung sehr ordentlich, die Trainingsbeteiligung gut. Die jungen Spieler geben unserem Kader mehr Breite“, sagt Mario Rahaus.

Aufgebot SG Lossa/Rastenberg:
Tor: Tommy Fechner, Manuel Zerlin
Abwehr: David Schiele, Justin Köhler, Christian Vollrath, Pit Uhlig, Sven Göhle, Patrick Oberreich, Clemens Lange, Stefan Bärhold
Mittelfeld: Mathias Lange, Michael Neuhauß, Marcus Jöricke, Kai Vollrath, Steve Gerhardt, Leonhard Wagner
Angriff: Justin Krämer, Maurice Brosche, Mario Rahaus
Zugänge: Göhle (SG Finne Billroda), Brosche (Nachwuchs Union Rastenberg)
Abgänge: keine
Trainer: Christian Beck, Mathias Lange
Saisonziel: frühzeitiger Klassenerhalt
SVM-Ziel: Klassenerhalt
Mit einem gänzlich unveränderten Kader geht die Sportvereinigung Mertendorf (SVM) in die neue Kreisoberliga-Saison, die für sie am Sonntag daheim gleich mit dem Wethautal-Derby gegen die Grün-Gelben aus Osterfeld beginnt. Diese sind für SVM-Trainer Ralf Kobylka „wie eine Wundertüte“, wobei man das nach dieser langen Zwangspause sicher von allen Kontrahenten behaupten könne. „Man weiß nicht, in welcher Zusammensetzung und mit welcher Taktik sie jetzt spielen. Dies wird in vielerlei Hinsicht für alle ein kompletter Re-Start.“ Kobylka wünscht sich für sein Team vor allem, „dass die Jungs endlich mal befreit aufspielen können“. Denn dann könnten sie ihr wahres Potenzial abrufen. Dabei baut der Mertendorfer Coach auch auf einen gefühlten Neuzugang: Sebastian Staude, der zuletzt in der zweiten Mannschaft gespielt hatte, „dort aber ob seiner Fähigkeiten nichts zu suchen“ gehabt habe. Inzwischen sei Staude nach einigen Irrungen im Privatleben wieder auf dem richtigen Weg, freut sich Kobylka, für den im bevorstehenden Spieljahr nichts anderes als der Klassenerhalt zählt.
Aufgebot SV Mertendorf:
Tor: Sebastian Zilse
Abwehr: Alexander Seyfarth, Matthias Krause, Johannes Vogt, Thomas Wichert, Kevin Wagner, Carl Thomas Lohrke, Hendrik Eisenschmidt
Mittelfeld: Morris Blumtritt, Sebastian Staude, Nils Pachulsky, Mathias Hildmann, Daniel Schmelzer, Maximilian Kranz, Sebastian Schöbel
Angriff: Manuel Willem, Felix Bach, Julian Göthe, Paul Bauer
Zu-/Abgänge: keine
Trainer: Ralf Kobylka; Co-Trainer: Manfred Schulz
Saisonziel: Klassenerhalt