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Ausstellung Ausstellung: "Wir sagen Nein zu Nazis"

Von Hans-Dieter Speck 14.11.2013, 08:31
Camilla Flores, Elisa Monsalve, Cindy Calle und Emilia Galarza (v. l.) aus Ecuador sind für zwei Monate Gastschüler der Landesschule Pforta.
Camilla Flores, Elisa Monsalve, Cindy Calle und Emilia Galarza (v. l.) aus Ecuador sind für zwei Monate Gastschüler der Landesschule Pforta. Torsten Biel Lizenz

Schulpforte - Nach dem Heimweh der ersten Tage rückt mit dem kommenden Wochenende für Camilla, Elisa, Cindy und Emilia der Abschiedsschmerz in greifbare Nähe. Dazwischen lagen für die vier Mädchen aus Ecuador jedoch zwei besondere Monate. Als Austauschschülerinnen lernten und lebten sie seit Mitte September in der Landesschule Pforta. „Es ist wunderschön hier“, sagt Cindy Nicole Calle Gonzáles in deutscher Sprache mit spanischem Akzent. Denn das Quartett aus dem Norden Südamerikas besucht eine Deutsche Schule in der Stadt Cuenca im Süden des Landes (siehe „Fakten“). Während der Schulwoche im Internat untergebracht, wurden sie an den Wochenenden in den Gastfamilien von vier Landesschülerinnen der zehnten Klasse betreut.

Die Republik Ecuador mit ihren rund 15 Millionen Einwohnern liegt im Nordwesten Südamerikas. Zum Land gehören die bekannten Galapagos-Inseln. Hauptstadt ist Quito. Cuenca zählt mit 300 000 Einwohnern zu den größten Städten. Die Altstadt wurde 1999 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Die dortige Deutsche Schule ist nach dem Architekten Johannes Baptista Stiehle benannt.

Für Lina Marie Boeckel, Kamilla Winkler, Anne Luisa Eckhardt und Elisabeth Günther gibt es indes im Rahmen des Austausches im kommenden Frühjahr ein Wiedersehen. Sie werden dann wiederum den Flieger über den großen Teich nehmen. „Es macht Spaß, eine andere Kultur und Mentalität kennenzulernen“, meint Lina Marie Boeckel. Spannend sei vor allem, dass mit der kleinen Gruppe aus Cuenca Jugendliche aus einem anderen Kontinent zu Gast seien. Doch bei den Gesprächen wurde auch eines deutlich: Trotz kultureller und landestypischer Unterschiede wie beim Essen oder der Begrüßung - die Themen, über die Jugendliche beider Länder sprechen, sind durchaus gleich.

Gemeinsam haben die Schülerinnen viel unternommen - ob dank von der Schule organisierter Ausflüge nach Halle, Erfurt, Jena oder Wittenberg oder auf Reisen mit den Gasteltern. Da ging es ans Watt oder auf den Brocken, um auf dem höchsten Berg des Harzes zum ersten Mal Schnee zu sehen.

Schon im vergangenen Jahr weilten Schüler aus Ecuador in Schulpforte (Tageblatt/MZ berichtete). Entstanden war der Kontakt zur dortigen Deutschen Schule über Frauke Amberg. Sie habe einst eine E-Mail eines Bekannten erhalten, der dort gearbeitet hatte, erzählt die Lehrerin, die in der Landesschule Spanisch unterrichtet. „Das Interesse an der Sprache ist ungebrochen“, meint sie.

Neben der Landeschule Pforta hält eine Schule in Halle Kontakt zur Deutschen Schule. Cindy Nicole Calle Gonzáles hat schon eine Vorstellung, was sie mit ihren Deutsch-Kenntnissen - die Absolventen legen zum Schluss ein deutsches Sprachdiplom ab - später machen möchte. Nach dem Abitur soll ein Medizin-Studium in Deutschland folgen; am besten mit der Hilfe eines Stipendiums.