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Arbeitsplatz am Hindukusch

Von CONSTANZE MATTHES 11.02.2011, 09:25

NAUMBURG. - Am Hindukusch, 5 000 Kilometer von ihrer Heimatstadt Lützen entfernt, arbeitete Karola Bieler. Und das gleich zweimal auf eigenen Wunsch. Während ihres letzten Aufenthaltes in Afghanistan im vergangenen Jahr war die 28-Jährige als Verwaltungsoffizier für den reibungslosen Ablauf des Liegenschaftsbetriebes im Bundeswehr-Camp Mazar-e-Sharif, im Norden des Landes gelegen, zuständig. 2009 arbeitete sie im Finanzbereich. "Es war einfach meine Aufgabe", bemerkte die junge Frau, die nun im Bundesamt für Wehrverwaltung in Bonn tätig ist. Erinnert sie sich an jene Zeit zurück, fallen ihr die "krassen Gegensätze" des Landes ein, die zwischen gut entwickelten Regionen wie der Stadt Mazar-e-Sharif und dem Gebirge ohne jegliche Zivilisation liegen. Täglich mehr als zwölf Arbeitstunden, wenig Freizeitmöglichkeiten - das war der "Camp-Alltag" in einem Land mit hohem Gefährdungspotenzial.

Den Einsatz fern der Heimat, von Familie und Freunden würdigten der Präsident der Wehrbereichsverwaltung Ost, Heinrich Michael Schrömbgens, sowie Generalmajor Wolf Dietrich-Kriesel. "Sie haben höchstes Engagement trotz Widrigkeiten gezeigt", so Kriesel. Der stellvertretende Befehlshaber des Einsatzführungskommandos und der Kommandeur des Sanitätskommandos III in Weißenfels, Generalarzt Michael Tempel, hatten während ihrer Reisen nach Afghanistan die Möglichkeit, die Arbeit der Zivilbeschäftigten in Augenschein zu nehmen, "die nicht im Rampenlicht der Medien stehen", so Tempel. Derzeit sind mehr als 200 Mitarbeiter der Wehrbereichsverwaltung Ost im Auslandseinsatz.