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Trotz Lob für Forscher Mögliche Nebenwirkung von Astrazeneca: Kekulé skeptisch bei Behandlung von Hirnvenen-Thrombosen

19.03.2021, 15:32
Der Virologe Alexander Kekulé
Der Virologe Alexander Kekulé www.imago-images.de

Halle (Saale) - Der Virologe Alexander Kekulé von der Uniklinik Halle hat sich skeptisch zu den Behandlungsmöglichkeiten bei Hirnvenenthrombosen gezeigt. „Ich bin da eher vorsichtig“, sagte Kekulé gegenüber MDR Aktuell. Man wisse bisher nicht, ob die Hirnvenenthrombosen erfolgreich behandelt werden könnten.

Aktuell steht der Corona-Impfstoff von Astrazeneca im Verdacht, in seltenen Einzelfällen Hirnvenenthrombosen auszulösen. Der Greifswalder Mediziner Andreas Greinacher hat offenbar die Ursache entdeckt: zufolge könnten in seltenen Einzelfällen über die Immunantwort des Körpers die Blutplättchen aktiviert werden, was wiederum zu den schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel führen könnte, hatte die Universitätsmedizin Greifswald am Freitag mitgeteilt. Über eine ähnliche Vermutung hatten am Donnerstag bereits Forscher in Norwegen berichtet.

Wissenschaftler benennen Behandlungsmöglichkeit für Thrombosen durch Corona-Impfstoff

Da der Mechanismus so klar identifiziert worden sei, habe auch eine gezielte Behandlungsmöglichkeit entwickelt werden können. Betroffenen könne ein Wirkstoff verabreicht werden, der gegen die Thrombose hilft. Das Mittel könne aber nicht vorsorglich verabreicht werden.

„Es ist ein tolles Ergebnis, dass wir jetzt einen Hinweis haben. Das wir so schnell einen Hinweis haben, ist für mich auch überraschend“, lobt der Hallenser Kekulé die Forschungsergebnisse aus Greifswald und Norwegen. (mz)