Wohnungswirtschaft Leuna Wohnungswirtschaft Leuna: Balkons bei Mietern sehr gefragt

Leuna/MZ - Der größte Wohnungsanbieter in Leuna - die Wohnungswirtschaft Leuna - wird in diesem Jahr rund 800.000 Euro in Instandsetzung und Sanierung ihres Wohnungsbestandes stecken. Das ist zwar nicht so viel Geld wie im vergangenen Jahr, wie Geschäftsführerin Ursula Haslbeck der MZ sagte, dennoch sollen bereits begonnene Maßnahmen in 2014 fortgesetzt werden. Oben an steht dabei die Verbesserung des Wohnkomforts, indem Wohnungen mit Balkons ausgestattet werden. Im vergangenen Jahr waren 94 Balkonanlagen im Wert von einer Million Euro im Lilienweg 5 bis 21, in der Heinrich-Straße 48 bis 52, in der Carl-von-Basedow-Straße 1 bis 4 und im Schillerweg 15 errichtet worden.
„Die Balkons sind verglast und laden damit auch zum Verweilen im Frühjahr und Herbst ein“, wie Geschäftsführerin Haslbeck betont. Diese Maßnahme sei sehr erfolgreich gewesen, die 54 Wohnungen im Lilienweg beispielsweise sind jetzt zu 100 Prozent vermietet. Auf Beschluss des Aufsichtsrates und des Gesellschafters - die Wohnungswirtschaft ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt Leuna - wurde die Modernisierungsumlage nur mit 5,5 Prozent und nicht wie per Gesetz möglich mit 11 Prozent auf die Mieter umgelegt. Die Miete hat sich damit durchschnittlich um 50 Euro pro Wohnung erhöht. Der Balkonanbau soll in der Rosenstraße und in der Clara-Zetkin-Straße fortgesetzt werden. Dafür hofft man auf Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost.
Weitergeführt werden auch die Sanierung und der altengerechte Umbau der Wohnungen, wenn diese frei werden. 98 Prozent der insgesamt 1 240 Quartiere sind saniert. Viele davon allerdings bereits vor etwa 20 Jahren, so dass es schon wieder an der Zeit ist, etwas zu tun. Das gilt beispielsweise für die Wohnungen, die die Wohnungswirtschaft von der Leuwo gekauft hat. Diese waren Anfang der 90er Jahre im bewohnten Zustand saniert worden. Jetzt muss darin vor allem etwas an den Fußböden und der Elektrik getan werden. Diese Maßnahmen werden umgesetzt, wenn die Mieter ausziehen. Der Investitionsaufwand pro Wohnung beläuft sich auf rund 10 000 Euro.
Zwischen 5 000 und 6 000 Euro höher liegt er dann, wenn Wohnungen altersgerecht umgebaut werden. So sind die Quartiere im Erdgeschoss Industrietor 4 bis 10 grundrissmäßig verändert worden, ebenerdige Duschen wurden eingebaut und die Wohnungen barrierefrei gestaltet. Weitere Erdgeschosswohnungen sollen folgen, so soll beispielsweise in diesem Jahr das Konzept für die Tischlerstraße 26 erarbeitet werden. „Wir sind dabei, mit sozialen Trägern zu sprechen, damit die Mieter dann auch betreut werden können“, so Haslbeck.
Fördermittel wurden für das Hauptgebäude und den Ostflügel des Leunaer Gesundheitszentrums beantragt, um die Fenster erneuern zu können. Die Kosten dafür würden sich auf rund 436 000 Euro belaufen. Die Geschäftsführerin hat allerdings wenig Hoffnung, dass die Förderung gewährt wird.
Bereits zugesagt sind hingegen die Fördermittel für den Abriss der Wohnungen im Nelkenweg 7 bis 15. Die Arbeiten können beginnen, wenn der Bescheid vorliegt. Weitere Abrisse sind für die Sattlerstraße 64 bis 72 und Friedrich-Ebert-Straße 4 bis 6 eingeplant. Wenn die Blöcke im Nelkenweg zurückgebaut sind, wird sich der Leerstand bei rund 18 Prozent bewegen, momentan liegt er bei etwa 20 Prozent. Das liege möglicherweise daran, dass sich der Ruf von Leuna als schmutziger Industriestandort noch zu hartnäckig hält, meint Haslbeck. „Viele können mit der Gartenstadt noch viel zu wenig anfangen.“ Das Image des Wohnungsunternehmens jedenfalls ist gut, wie jüngst eine Umfrage ergeben hat. Die Wohnungswirtschaft bietet Wohnungen für alle soziale Schichten im mittleren Preissegment an. Besonders gelobt wurde bei der Befragung die Betreuung der Mieter.