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Wiesenweg ist Streitobjekt

Von Gerhard Grulke 21.07.2005, 15:49

Farnstädt/MZ. - Die gab es schon bei der obligatorischen Kontrolle des Protokolls der letzten Ratssitzung. Hier wurde von Gemeinderätin Monika Turzer bemängelt, dass im Protokoll kaum Äußerungen zum Wiesenweg standen. "Es sieht so aus, als hätte sich von den Anwohnern gar keiner dazu geäußert?", so ihre Frage. Ein kurzer Rückblick: Die Anwohner des Wiesenweges lehnen den grundhaften Ausbau des Teiles mit Feldwegcharakter vehement ab.

Der Gemeinderat jedoch besteht auf seinem dazu mehrheitlich gefassten Beschluss und hat Fördermittel beim Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung (Alf) beantragt. Während die Bürger befürchten, dass aus der Noch-Idylle eine Rennstrecke werden könnte, sieht die Kommune die faktisch ins Haus stehende 70-prozentige Förderung im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms schwinden. Weil das Alf wegen des Bürgerkontras nun auf einer Information besteht, ob man sich einig geworden ist und der Rat bei seiner Entscheidung bleibt. Und, dass der Wiesenweg nicht unter einen Bebauungsplan (B-Plan) fällt, wie in Umlauf gebracht worden war. Wäre es so, gäbe es ohnehin kein Geld vom Alf. "Der Wiesenweg ist nicht im B-Plan, andere Behauptungen sind falsch. Also können Fördermittel in Anspruch genommen werden", versicherte Weidaland-Verwaltungsamtsleiterin Roswitha Meyer.

Die Abgeordneten blieben, bei einer Gegenstimme, bei ihrem einstimmig gefassten Ausbaubeschluss: Es wird gebaut, sobald die Fördermittel da sind. In der Bürgerfragestunde ließ neben dem Wiesenweg-Thema noch ein anderer Sachverhalt, die Emotionen hochschlagen: Die Anzeige des Bürgermeisters Ullrich gegen eine Farnstädterin wegen angeblicher Verleumdung (die MZ berichtete).

"Strafanzeige gegen eine unbescholtene Einwohnerin? Ich kann es nicht fassen. Sie hat doch nur ihre Meinung gesagt. Was haben wir uns nach der Wende gefetzt ohne Ende und alles um die Ohren gehauen - und keiner hat Anzeige erstattet", machte sich Erich Mylich Luft. "Ihr hättet das Gespräch suchen müssen, dann hätte es geklärt werden können", so ein anderer Bürger. Der Bürgermeister äußerte sich nicht weiter dazu. "Ich habe von meinem Recht Gebrauch gemacht. Ich gebe hier nur über gemeindliche Dinge Auskunft." Nun ist die Staatsanwaltschaft an der Reihe zu prüfen. Stimmt es nicht, läuft die Anzeige ins Leere.