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Wie Glas die Wärme drinnen lässt

Von ELKE JÄGER 20.07.2009, 15:22

BAD LAUCHSTÄDT/MZ. - Man kann das zwar schwer nachprüfen, aber Glas und Rahmen sind fest verklebt.

In diesem "Rohzustand" gehen maßgefertigte Fenstergläser von der Bad Lauchstädter Firma Fiwa-Glas an Endabnehmer. Das sind unter anderem Fenster- und Türbauer sowie Bauunternehmen, die Glasdächer oder -fassadenverkleidungen anbieten. "Unser Kundenkreis erstreckt sich bis Berlin, Kassel, Dresden und Braunschweig", erklärt Prokuristin Claudia Thiele. So hat der Lauchstädter Betrieb unter anderem das Glas für die Fenster des Opernhauses und des Maya Mare in Halle und der Polizeidirektionen Dessau und (ehemals) Merseburg geliefert.

Aber auch, wer eine individuell geschnittene Tür aus Glas oder mit Einsatz aus Blei- bzw. Strukturglas wünscht, ist hier an der richtigen Adresse. In den letzten Wochen kommen zunehmend auch Privatkunden. Die Prokuristin nennt den Grund: "Wir bieten einen Glastausch für Fenster an, der direkt beim Kunden vor Ort erfolgt. Dazu ist auch kein Ausbau der Fenster nötig." Hintergrund sei, dass sich dank technischer Weiterentwicklung die Wärmedämmung von Glas bedeutend verbessert habe.

Den Vergleich zur einfachen Verglasung, wie sie früher üblich war, wolle sie da gar nicht anstellen. Aber modernes Glas dämme mindestens doppelt so gut wie welches, was vor knapp 20 Jahren benutzt worden sei. Und gerade nach der Wende habe es großen Nachholebedarf beim Fensterbau gegeben.

"Dieser Standard ist heute schon wieder veraltet", betont Frau Thiele. Möglich seien heute neben Doppel- auch Dreifachverglasungen oder Füllungen mit Gas. Der Austausch einer Fensterscheibe koste ab 150 Euro, der Preis hängt natürlich von Größe und Aufwand ab. Kürzlich zum Tag der offenen Tür stand die Wärmeisolierung im Mittelpunkt des Besucherinteresses. Die Gäste durften auch einen Blick in die Produktionshallen werfen.

Die Fiwa-Glas GmbH & Co.KG wurde im Oktober 1990 gegründet, die Produktion erfolgte im früheren Kreisbetrieb für Landtechnik. Geschäftsführer ist Rüdiger Danders. Zu Beginn hatte der Betrieb 15 Mitarbeiter. Das Geschäft blühte und hatte zu Hoch-Zeiten rund 70 Beschäftigte. Heute arbeiten bei Fiwa-Glas 36 Frauen und Männer.

Das Glas wird in rund sechs mal drei Meter großen Tafeln aus Torgau angeliefert und weiter verarbeitet. Für besondere Kunden gibt es natürlich auch besondere Angebote. "Wir können verschiedenes Sicherheitsglas herstellen, von durchbruchhemmend bis beschusshemmend", zählt Claudia Thiele Varianten auf. Beim Sicherheitsverbundglas ist innen eine Folie aufgeklebt, welche ein Splittern der Scheibe verhindert.

Für Glasflächen und -dächer wird selbstreinigendes Glas angeboten und für gehobene Ansprüche gibt es Fenster mit inliegendem Sonnenschutz und kleinem Motor. Dann reicht der Druck aufs Knöpfchen und schon ist der Raum abgedunkelt.