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Wer will mit? Wer will mit?: Bischof Thietmar geht auf Reisen

17.07.2017, 11:40
Bischof Thietmar (l.) geht auf Reisen.
Bischof Thietmar (l.) geht auf Reisen. Hallischer Hanseverein

Merseburg - Seit zwei Jahren findet in der letzten Juliwoche eine historische Schiffsfahrt auf der Saale statt. Der Merseburger Bischof und Chronist Thietmar fährt dann mit einem mittelalterlichen Flusssegler von der Domstadt Merseburg flussabwärts. Je nach Wasserstand kommt er bis zur Saalemündung oder sogar bis nach Magdeburg. Dabei wird immer eine Geschichte gespielt, so dass man sich die Zeit wie vor 1.000 Jahren gut versetzen kann, als sich Thietmar seinen Kaiserdom bauen ließ und unermüdlich an seiner berühmten achtbändigen Chronik schrieb.

Natürlich nimmt die Flussreise immer ihren Anfang in Merseburg. So auch dieses Jahr. Der hallische Hanseverein würde sich sehr freuen, wenn möglichst viele kleine und große Merseburger den Bischof Thietmar zu seiner langen und abenteuerlichen Fahrt am Saaleufer verabschieden würden.

2017 gibt es einen Lampionumzug

2017 gibt es dazu einen Lampionumzug. Er beginnt am 21. Juli um 19 Uhr am Rabenkäfig am Domplatz. Unterwegs wird am Neumarkttor angehalten. Dort findet dann die Suche nach dem berühmten Bischofsschatz statt. Dafür hat der Bischof nämlich in seinem Schreibpult neben den Merseburger Zaubersprüchen eine alte Karte gefunden, auf der die Wörter „thesaurus“ (Schatz) und „scrinium“ (Schatulle) vermerkt wurden.

Obwohl es zu dieser Zeit noch nicht ganz dunkel ist, soll Bischof Thietmar mit möglichst viel Licht und Musik bis zum Saaleufer begleitet werden. Musiker werden mit Dudelsackklängen und Trommelwirbel unüberhörbar dafür sorgen, dass man sich einen mittelalterlichen Umzug wie zu Thietmars Zeiten richtig vorstellen kann. Es geht vom Dom in den Schlossgarten und über die Oberaltenburg, Unteraltenburg und Domstraße am Neumarkttor vorbei bis ans Saaleufer und den Schiffsanleger. Hier wird dann gegen 20 Uhr Bischof Thietmar mit seinen engsten Getreuen ein Boot betreten und seine Reise beginnen, die unter dem Motto „Glaube und Zweifel“ bis zum 30. Juli an Bord der „Askania“, zu Pferde und 118 Kilometer auf Schusters Rappen stattfindet und nach Nienburg führt.

Geschichtsspektakel mit abendlichem Konzert

Doch der Magdeburger Erzbischof Gero hat den Merseburger Kirchenfürst gebeten, sich vorerst mit ihm in Halle auf dem Giebichenstein zu treffen. Dort gibt es dann am 22. Juli ab 12 Uhr ein Geschichtsspektakel mit abendlichem Konzert. Gemeinsam mit dem Thüringer Ritterorden dreht sich dabei alles um einen berühmten Gefangenen, den Sohn des Mailänder Markgrafen.

Encelin oder Albert Azzo verbrachte bisher drei harte Jahre in seinem Verlies oberhalb der Saale. Doch Kaiser Heinrich II. will Frieden mit den oberitalienischen Städten und beauftragt seine beiden Bischöfe Gero und Thietmar, den Grafensohn in die Freiheit zu entlassen, ohne dass der Kaiser an Autorität verliert. Ein seltsamer Handel bahnt sich an... (mz)

››Wie die Reise weitergeht, steht bei Facebook unter „Thietmars Flussreise“