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Welttag des Puzzles  Welttag des Puzzles : Mersebugerin puzzelt bis auch das letzte Teil passt

Von Michael Bertram 29.01.2019, 15:00
Helga Kämpfer löst pro Jahr rund 50 Puzzle. Ihr Hobby nutzt sie, um mal richtig abzuschalten.
Helga Kämpfer löst pro Jahr rund 50 Puzzle. Ihr Hobby nutzt sie, um mal richtig abzuschalten. Peter Wölk

Merseburg - Die Sonne scheint und schickt ihre Strahlen durch das Stubenfenster direkt auf den kleinen Tisch in Helga Kämpfers Wohnung. Die Sonnenstrahlen setzen dort das liebste Hobby der Merseburgerin perfekt in Szene und lassen sie funkeln: Die unzähligen Teile des neuesten Puzzles, das die 77-Jährige gerade zu lösen versucht. Der Rahmen ist bereits gebildet, soll heißen, alle Randteile hat die leidenschaftliche Puzzlerin bereits passend zusammengefügt. Am oberen und unteren Ende sind bereits die ersten Elemente des Bildes zu sehen: Eine Mühle am rauschenden Bach.

„Mit meinen Kindern habe ich damals angefangen, Puzzle zu lösen“, erzählt Helga Kämpfer, wie sie zu ihrem Hobby kam. Irgendwie sei sie dann hängengeblieben und habe auch Puzzle gelöst, als die Kinder längst aus dem Haus waren.

Puzzle gibt es weltweit  in allen Formen und Farben

Puzzle in allen Formen und Farben finden seit gut 250 Jahren schon Fans auf der ganzen Welt. Am 29. Januar jedes Jahres feiern die Puzzle sogar ihren eigenen Welttag. Erfunden haben diesen - wie soll es anders sein - die Spieleverlage, die sich dadurch noch mehr Aufmerksamkeit für das Legespiel und zusätzliche Absätze erhoffen.

Als Erfinder des Puzzles gilt der im 18. Jahrhundert in London lebende Kupferstecher und Kartenmacher John Spilsbury. Dieser hatte damals eine Landkarte von Großbritannien auf ein Holzbrettchen geklebt und es entlang der Grenzlinien der einzelnen Grafschaften zersägt. Der Spieler musste dann versuchen, die Karte wieder zusammenzusetzen. Verkauft wurde es als Lehrmittel für den Erdkundeunterricht. Es sollte dann aber bis ins 20. Jahrhundert dauern, bis die Puzzles in Massen gefertigt wurden. Der Herstellungsprozess hat sich seitdem kaum geändert: Man nehme ein großes Bildmotiv und stanze es in beliebig viele Teile.

Puzzle-Fan aus Merseburg: „Über 1.000 müssen es schon sein, darunter fange ich gar nicht erst an“

„Über 1.000 müssen es schon sein, darunter fange ich gar nicht erst an“, stellt die Merseburger Puzzlefreundin Helga Kämpfer sofort klar. Was die Motive angeht, da zeigt sie sich offen: In ihrem Fundus sind Blumenmotive genauso zu finden wie bunte Wimmelbilder oder historische Weltkarten. „Ich habe sogar ein Puzzle mit Puzzle“, erzählt sie von einem nicht nur außergewöhnlichen, sondern auch sehr kniffligen Motiv. „Auf den Puzzleteilen waren noch mal kleine Puzzlelinien zu sehen, das war schon verwirrend“, erzählt Kämpfer, die es aber auch gern mal schwierig mag. „Ich würde ja gern mal ein komplett weißes Puzzle lösen“, sagt sie.

Die Faszination, die von den beliebten Spielen ausgeht, ist schnell erklärt: „Man kann dabei mal komplett abschalten und wirklich runterkommen“, erzählt die Merseburgerin. „Dann sitze ich hier und knoble.“ Außerdem, so die Seniorin, halte das Puzzeln auch den Kopf fit, weil man nachdenken müsse, wo welches Teil hinpassen könnte. Andere hängen sich die fertigen Bilder auch an die Wand. „Das kommt bei mir nicht in Frage“, sagt Helga Kämpfer. Tatsächlich habe sie auch gar nicht so viele Puzzlespiele zu Hause vorrätig. „Ich gebe die dann immer meiner Tochter, die die alten Puzzles bei Ebay verkauft“, erzählt sie. „Dann kann sie vom dem Geld den Enkeln noch ein Eis kaufen.“

Puzzle gibt es heutzutage auch in 3-D-Formen mit Konturen

Für Kämpfer hat das einen Vorteil: Sie kann sich immer wieder neue Puzzles kaufen und lösen. Oft sucht sie im Internet nach den passenden Motiven, kauft sie und holt sie dann im Laden ab. Mit der „Spiele-Offensive“ gibt es ja direkt in Merseburg einen Fachhandel. „Um die 50 Puzzle löse ich schon im Jahr“, rechnet Kämpfer vor. „Und so teuer sind die ja nicht.“

Und wenn es Helga Kämpfer doch irgendwann mal langweilig werden sollte, hat die Industrie ja vorgesorgt: Puzzle gibt es heutzutage ja auch in 3-D-Formen mit Konturen und - wenn es besonders schwer sein soll - ohne Motiv als Vorlage zu kaufen. (mz)