Wellness-Angebot in Merseburg Wellness in Merseburg: Fisch-Pediküre im Selbsttest

Merseburg - „Die Fische sind hungrig“, sagt Jeannette Schnabl. Dann säubert sie die Füße, desinfiziert sie, wäscht sie noch einmal. Vorher hat sie nach möglichen Krankheitsbildern gefragt, denn nicht jeder ist für das, was kommt, geeignet. Schon kann ihr Kunde zur Fisch-Pediküre auf dem Sitz vor dem Becken Platz nehmen und seine Füße in das warme Wasser tauchen.
Sofort stürzt sich der Schwarm der Knabber- oder Kangalfische, wie sie auch genannt werden, darauf und beginnt mit seiner Arbeit. Die Tierchen sind überall, selbst in den Zehen-Zwischenräumen und rings um die Nägel. Es ist schon ein komisches Gefühl, zu wissen, dass sie sich gerade quasi von einem ernähren. Aber nichts daran ist unangenehm. Es fühlt sich an wie ein Kribbeln, unter den Fußsohlen auch wie ein Kitzeln. Schließt man die Augen, erinnert alles an ein sanftes Wellenbad.
Salon „Haarmony“ in Merseburg bietet Fisch-Pediküre an
Genau so soll es sein, sagt Jeannette Schnabl, die als Friseurin und kosmetische Fußpflegerin im Salon „Haarmony“ von Yvonne Schön in der Weißenfelser Straße in Merseburg angestellt und für die Fisch-Pediküre zuständig ist. Sie sei ein kosmetisches Wellness-Angebot und keine medizinische Anwendung, für jeweils eine Person ausgelegt, gedacht zum Entspannen, gern mit einem Gläschen Sekt in der Hand und bei leiser Musik.
Etwa 20 bis 25 Minuten empfiehlt sie pro Behandlung, die einen Euro pro Minute kostet und an die sich eine Fußpflege anschließen kann, aber nicht muss. Der Soforteffekt ist spürbar: Die Füße sind nach diesem natürlichen Peeling viel weicher. Geeignet sei das auch schon für Kinder, so Yvonne Schön.
Fisch-Pediküre in Merseburg: Ihr elfjähriger Sohn brachte Jeannette Schnabl auf die Idee
Auf die Idee mit der Fisch-Pediküre sei ihr elfjähriger Sohn Aedan gekommen, sagt sie. Recherchen im Internet führten die Merseburgerin zu einer zertifizierten Kangalfischzucht im Sauerland.
Von dort stammen ihre Tierchen, die natürlich abhängig von ihrer Anzahl ein entsprechend großes Becken benötigen. Ständig frisches Wasser, eine Temperatur von etwa 28 Grad, Kieselsteine als Rückzugsmöglichkeit - für die richtige Haltung ist einiges zu beachten. Dazu gehört auch, den Knabberfischen nach jedem Kunden eine einstündige Pause zu gönnen und ihnen nicht mehr als fünf Kunden pro Tag zuzumuten. Dann müssen sie auch nicht zusätzlich gefüttert werden. Ansonsten bekommen sie natürlich Fischfutter.
Übrigens ist die weit verbreitete Annahme falsch, die Kangalfische würden die Hornhaut abfressen. Tatsächlich knabbern sie die lockeren Schuppen der oberen Hautschicht ab. (mz)