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Wasserschleier gegen Giftgas

Von Dietmar Römer 29.05.2005, 16:33

Leuna/MZ. - Die herbeigeeilten Feuerwehrleute tauchen unter Schutzmaske mit Schläuchen in den Nebel ein, und wenig später lichten ihn Wasserschleier, die sich wie Wände um die Unfallstelle erheben. Die Schleier sollen das gefährliche Ammoniakgas an der Ausbreitung hindern und, da es wasserlöslich ist, zugleich binden. Andere Retter entern zugleich den Reisezugwagen, und wenig später bringen sie auf Tragen einen Verletzten nach dem anderen in sicherer Entfernung zur ersten Behandlung durch Notarzt und Rettungssanitäter. Rund 20 Passagiere mit Brandverletzungen und Verätzungen werden es am Ende sein, die in der schon morgens unerträglichen Hitze aus der Gefahrenzone geborgen werden.

Während dessen ist der etwa 50-köpfige Katastrophenschutzstab dabei, alle Abläufe und das Zusammenwirken der rund 150 Retter von Werksfeuerwehr der Infraleuna, Kreis-Katastrophenschutz, Technischem Hilfswerk, DRK, Polizei und Deutscher Bahn zu koordinieren, einschließlich der fiktiven Evakuierung der Anwohner. Am Ende zieht der Stab eine erfolgreiche Erstbilanz: Die Freiwillige Feuerwehr Leuna war zehn Minuten nach der Alarmierung am Unfallort, das Zusammenwirken aller Kräfte war gut.