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  7. Wasserrohrbruch: Tausende Menschen in Leuna und Schkopau ohne Wasser

Rohrbruch bei Wallendorf Tausende Einwohner von Leuna und Schkopau ohne Trinkwasser - Reparatur gestartet

Seit Mittwochmorgen sitzen Teile von Leuna und Schkopau auf dem Trockenen. Der Grund ist die Havarie einer Trinkwasserleitung. Die Versorger ZWA Bad Dürrenberg und Midewa stellen teils Wasserwagen auf. Was bisher bekannt ist.

Von Robert Briest Aktualisiert: 23.07.2025, 16:54
In Teilen von Schkopau und Leuna kommt seit Mittwochmorgen kein Trinkwasser mehr aus der Leitung.
In Teilen von Schkopau und Leuna kommt seit Mittwochmorgen kein Trinkwasser mehr aus der Leitung. Symbolbild: IMAGO / MiS

Leuna/Schkopau. - In Teilen von Schkopau und Leuna kommt seit Mittwochmorgen kein Trinkwasser mehr aus der Leitung.

Wie die Versorger Midewa und der ZWA Bad Dürrenberg informierten, sind davon mehrere Tausend Einwohner in den Ortschaften Günthersdorf, Horburg-Maßlau, Kötzschlitz, Rodden, Zöschen, Zweimen, Friedensdorf und Wallendorf nebst dazugehörigen Ortsteilen betroffen.

Wasserrohrbruch im Saalekreis: Tausende in Schkopau und Leuna ohne Trinkwasser

In dem Gebiet liegen auch Hotels, Kitas und Grundschulen. Wie lange die Störung andauert, ist bisher noch unklar.

Grund für die Unterbrechung der Versorgung ist die Havarie einer Versorgungsleitung in der Nähe von Wallendorf, die Trinkwasser aus der Rappbodetalsperre in die Aue transportiert.

Wie Franz-Xaver Kunert, Geschäftsführer des Zweckverbands für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Bad Dürrenberg (ZWA), erklärte, sei die Gussleitung aus den späten 1960er Jahren „aufgeplatzt wie eine Bockwurst“.

Zweieinhalb Meter langer Riss in Wasserleitung

Nach dem der ZWA größere Mengen ausgelaufenen Wassers abgepumpt hatte, konnten die Mitarbeiter die Schadstelle am späten Vormittag genauer unter die Lupe nehmen. Sie stellten laut Kunert einen zwei bis zweieinhalb Meter langen Längsriss fest.

Die Reparaturarbeiten an der defekten Wasserleitung bei Schkopau haben begonnen.
Die Reparaturarbeiten an der defekten Wasserleitung bei Schkopau haben begonnen.
Foto: Katrin Sieler

„Die Reparatur ist nun eingeleitet.“ Die Midewa stelle dankenswerterweise ein Ersatzrohr zur Verfügung. Das sei derzeit auf dem Weg zum Havarieort nahe der alten Bahntrasse des „Aueschrecks“.

Kunert erwartet damit, dass der defekte Rohrabschnitt binnen weniger Stunden getauscht werden könne. „Danach können wir die Leitung vorsichtig wieder befüllen. Wir rechnen damit, dass wir noch im Laufe des Tages eine regelmäßige Wasserversorgung wiederherstellen können.“

Ursache für Wasserrohrbruch noch unklar

Die genaue Ursache für die Havarie ist noch unklar. Kunert berichtete, dass der ZWA in der Nacht zum Mittwoch eine geplante Reparatur an der Leitung ausgeführt habe.

„Die Maßnahme lief gut. Der Schaden dort konnte behoben werden.“ Für zwei, drei Stunden lief das Trinkwasser danach auch problemlos in Richtung Aue, bis das Wasserwerk auf dem Merseburger Werder einen Druckabfall registrierte.

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Die aktuelle Havarie sei in einer Folgeleitung einige Hundert Meter von der frisch reparierten Stelle entfernt erfolgt.

Wasserwagen für die Notversorgung mit Trinkwasser

Der ZWA hat nun für die Akutversorgung insbesondere der Kitas und Schulen Trinkwasserwagen in der Nähe der Kita in Wallendorf und des Gemeinschaftshauses in Friedensdorf aufgestellt. Hier können Anwohner, die dringend Trinkwasser benötigen, mit Gefäßen hinkommen.

Auch die Midewa hat einen Wasserwagen vor dem Hotel in Kötschlitz. Der Technische Leiter Thomas Civeyrac stellte die 4.500 Betroffenen am Mittwochvormittag auf einen längeren Ausfall der Trinkwasserversorgung ein: „Erfahrungsgemäß dauert die Reparatur eines solchen Rohrbruchs mindestens einen Tag.“

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Die Midewa hatte zwar angesichts der in der vergangenen Nacht anstehenden Reparatur auf Seiten des ZWA eine provisorische Leitung zwischen Witzscherdorf und Pissen verlegt.

Angesichts des erfolgten Rohrbruchs und der Größe des betroffenen Gebietes reiche die nun aber nicht zur Versorgung aus.

Trotz Wasserrohrbruch: Nova, Höffner und Ikea haben weiter geöffnet

Das Nova sowie die großen Möbelhäuser in Günthersdorf sind von der Raffinerie nur mittelbar betroffen. Sie haben alle geöffnet.

Wie Peter Lehnhardt, Geschäftsführer des Nova erklärte, laufe auch der Gastronomiebetrieb normal. Das Einkaufszentrum verfüge über einen Wassertank: „Damit sollten wir ein bis zwei Tage hinkommen. Es ist für uns also erstmal keine Katastrophe.“

An den Notfalltank des Novas sind auch die Möbelhäuser von Ikea und Höffner angeschlossen. „Es funktioniert alles“, berichtete Ikea-Sprecherin Anne Winkler am Vormittag: „Wir versuchen aber dennoch den Wasserverbrauch einzuschränken.“

Das gilt auch für Höffner. Dort ist aus diesem Grund aktuell sogar das Restaurant geschlossen. Abgepackte Speisen und Getränke werden aber weiterhin verkauft.