Was vor 20 Jahren einmal als Ein-Mann-Betrieb begann
Querfurt/MZ. - Als er in den 1980er Jahren in seinem Heimatort Bad Elster seinen Beruf aufgab, um Gebäudereiniger zu werden, weil er damit in dem Kurort eine bessere Zukunft sah, war noch nicht daran zu denken, dass er schon 1988 in Querfurt seine eigene Firma haben würde. Aber es war die Liebe, die ihn in die Region brachte. Er lernte seine heutige Frau Vera aus Dornstedt kennen und zog mit ihr nach Querfurt. Als im Jahre 1990 der erste Großauftrag für seine Reinigungsfirma auf den Tisch flatterte, stellte Kramer sechs Leute ein und zog mit denen ins Arbeitsamt Querfurt und nach Merseburg, um dort für Sauberkeit zu sorgen. Ein Auftrag kam zum anderen und Mitte der 1990er Jahre hatte er 90 Mitarbeiter. "Heute indes wird an allen Ecken und Enden gespart. Dort, wo man sonst täglich geputzt hat, soll nur noch zweimal die Woche sauber gemacht werden. Andere Aufträge brachen ganz weg." Deshalb hat Kramer heute nur noch zehn vollbeschäftigte Mitarbeiter und immer so um die 20 bis 30, die auf 400-Euro-Basis bei ihm arbeiten. Und das tun sie bis hin nach Halle. Einige Aufträge hat er auch in Schafstädt, wo Kramers jetzt mit ihrer Tochter wohnen. Bis in den Burgenlandkreis oder ins Mansfeldische reicht das Einzugsgebiet. "Meine Leute wohnen dann aber auch in den Orten, wo wie arbeiten. Anfahrtswege will ich ihnen so ersparen", argumentiert Kramer, dessen Ehefrau die gute Seele im Büro ist.
Bereut hat er bis heute seine Entscheidung nicht. "Ich würde es sicherlich wieder tun," ist er sich sicher. Und dann erinnert sich Konrad Kramer an ganz besondere Einsätze seiner Firma. "Als die MZ-Lokalredaktion in Querfurt wegen eines Rohrbruches unter Wasser stand, haben wir sie trocken gelegt. Und als es im Querfurter Rathaus gebrannt hatte, waren wir es, die das Haus von oben bis unten vom Ruß befreit haben."