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Wahl in Leuna Wahl in Leuna: Uwe Berthold will Bürgermeister werden

Von Uljana Wuttig-Vogler 26.02.2015, 14:40
Uwe Berthold
Uwe Berthold MZ Lizenz

Leuna - Nach einer von der SPD-Fraktion des Leunaer Stadtrates erarbeiteten Studie für die Jahre 2003 bis 2013 haben pro Jahr rund 100 Menschen die Stadt Leuna verlassen. Diese Zahl liege deutlich höher als in den benachbarten Gemeinden Schkopau, Braunsbedra, Bad Dürrenberg und Merseburg. „Ich mache mir große Sorgen um unsere Stadt. Leuna hat nicht nur mit einem Bevölkerungsrückgang - trotz der 11 000 Beschäftigten am Standort -, sondern auch mit einer sehr hohen Abwanderung zu kämpfen.“ Diese dramatische Entwicklung habe ihre Ursache nicht in der Strukturschwäche, sondern in der Stadtpolitik der letzten Jahre.“ Das sagt Uwe Berthold, 49 Jahre, Rechtsanwalt. Er ist verheiratet, hat eine Tochter, lebt mit seiner Familie in Leuna und kandidiert für die SPD bei der Bürgermeisterwahl am 15. März.

In Leuna, so Berthold, gebe es so gut wie keine altengerechte Wohnungen, was dazu führe, dass viele ältere Menschen, die jahrelang in Leuna gearbeitet und gelebt haben, die Stadt verlassen. Um diesen Weggang zu stoppen, müsste die kommunale Wohnungsgesellschaft sofort finanzielle Mittel zur Aufwertung ihres Wohnungsbestandes sowie zur Schaffung von bezahlbarem altengerechten Wohnraum erhalten. Besorgniserregend sei laut Bertold auch, dass die Stadt es nicht geschafft habe, junge Leute dazu zu bewegen, neben der Arbeit auch in Leuna zu leben. Das könnte daran liegen, meint der SPD-Mann, dass die Stadt zwar zahlenmäßig über ausreichend Kindereinrichtungen verfüge, es diesen aber an flexibleren Öffnungszeiten fehle. In diesem Zusammenhang spricht sich Berthold auch für eine Senkung der Elternbeiträge bis zur Beitragsfreiheit aus.

In der Stadt, so Berthold, kommen die Transparenz der Kommunalpolitik und die Mitbestimmung der Bürger viel zu kurz. „Die Bürger haben ein Recht darauf, detailliert zu erfahren, was in den Ausschüssen und im Stadtrat diskutiert und beschlossen wird“, so der Kandidat. In anderen Kommunen wie Schkopau oder Halle werden anstehende Themen und verabschiedete Beschlüsse schon lange mit Abstimmungsergebnis im Internet veröffentlicht. „Das stelle ich mir auch für Leuna vor“, so Berthold - einschließlich eines Bürgerhaushalts. Konkret: Die Bürger sollen an den Entscheidungen beteiligt werden, wofür das Geld in der Stadt ausgegeben wird.

Darüber hinaus favorisiert das Stadtratsmitglied die Selbstbestimmung und -verwaltung der Ortschaften durch ihre Räte und Ortsbürgermeister. Diese seien momentan „zahnlose Tiger“, die nicht einmal die kleinsten örtlichen Angelegenheiten selbst regeln können. Das müsse schnellstens geändert werden. (mz)