Vorgestellt Vorgestellt: Langer Traum vom eigenen Salon
Leuna/MZ. - Doch es blieb dabei: "Ich wage es", entschied die zierliche junge Frau. "Und ich habe ein gutes Gefühl, nicht nur weil ich an mich glaube, sondern auf ein gutes Team bauen kann und vor allem aber auf meine Kunden", erklärt sie den wichtigen Schritt in ihrem Leben. Den Gedanken, einmal der eigene Chef zu sein, den hatte die Leunaerin schon lange. Immer heftiger wurde er, als sie 1999 ihren Meisterbrief in den Händen hielt. Sehr oft war er verständlicherweise auch Gesprächsthema in der Familie und im Freundeskreis. Richtig konkret wurde es erst im vergangenen Jahr, als sie hörte, dass ein Fotografengeschäft in optimaler Lage in der Leunaer Walter-Bauer-Straße aufgegeben wurde.
"Ich habe für die Verwirklichung meines Traums meine ganzen Ersparnisse eingesetzt. Doch ohne die Unterstützung durch meinen Vater, meine Mutter und einen ordentlichen Sparkassenkredit wäre es wohl nichts geworden", bekennt die vor wenigen Tagen 30 Jahre alt gewordene Friseurmeisterin offen. Und vergisst dabei nicht, ihren Lebensgefährten Sven Scholte zu erwähnen, der als Kfz-Meister in Halle arbeitet. "Der Sven hat mit Engagement und Fertigkeiten viel abgefangen und mit den Handwerkern gesprochen und verhandelt. Ich ging ja bis kurz vor der Eröffnung voll arbeiten, hatte für all so etwas keine Zeit", so die Chefin von "Jaquelines-Team", wie ihr am 1. März eröffneter Salon heißt. Wie man mit einer schönen Frisur dem Menschen eine Freude machen kann, das bekam Jaqueline Hagedorn schon als Schulkind mit. Wenn sie öfter einmal beim Friseur geschnuppert hatte und sah, wie so mancher Kopf regelrecht verzaubert wurde mit einer neuen Frisur. Das war im Friseursalon gegenüber dem einstigen Kino, in dem sie nach dem Zehnklassenabschluss dann auch eine Lehre begann. Die sie 1990 dort abschloss. Friseursalons in Leuna, Schkopau und Merseburg lernte sie in der Folge kennen, ab 1995 wusch, schnitt, färbte, kämmte und föhnte sie dann im Salon in der Merseburger Straße in Leuna. Wo sie sich eine Menge an Berufserfahrung aneignen konnte, und wo auch der Gedanke an eine Meisterausbildung aufkam.
Einmal würde das mehr Geld bringen, zum anderen waren da die kreativen Ideen, die ihr im Kopf herum spukten und für deren Umsetzung eine meisterliche Ausbildung gewiss nicht schaden könnte. 1996 wurde es konkret, und die Meisterschule bei der Handwerkskammer in Halle begonnen. "Die ganze Ausbildung lief nach der regulären Arbeitszeit und wurde finanziell auch von mir allein getragen. Es war reichlich Stress, aber Spaß gemacht in der Meisterklasse hat es auch", resümiert Jaqueline Hagedorn heute. Der Stress hat nicht aufgehört, heute hofft sie aber auch auf Spaß. Diesmal in ihrem eigenen Salon, wo zwei Friseurinnen und eine Kosmetikerin, die auch in der Fußpflege versiert ist, für die Kunden da sind.