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Vorfristig mit der Ernte begonnen

Von Gerhard Grulke 14.09.2004, 15:11

Milzau/MZ. - Der rote Punkt wird immer größer. Was sich vom Ende eines Schlages - eine ziemliche Staubwolke hinter sich lassend - rasch auf die Stöbnitzer Straße zukommt, ist, dann aus der Nähe gesehen, eine riesige Rübenerntemaschine.

"Ein Grimme-Roder, das neueste Modell. Im vergangenen Jahr hatten wir es zur Probe - nun gehört es uns", erklärt Günter Teichmann am Feldrand. Der Chef der gleichnamigen Milzauer Hofgemeinschaft, die Landwirtschaft betreibt, fügt unmittelbar an, dass eine solche Investition in Höhe von rund 340 000 Euro nur von mehreren Unternehmen aufgebracht werden könne, und es Sinn mache, ein solches Gerät in größerem Aktionsgebiet einzusetzen.

So teilen sich die Agrarprodukt Schafstädt, die Agrarprodukte Milzau und die Hofgemeinschaft Teichmann den Kaufpreis und ebenso die Nutzung des hypermodernen Gerätes. "Da es nur für die Ernte von Zuckerrüben einsetzbar ist, sind wir auch bestrebt, es an andere landwirtschaftliche Unternehmen auszuleihen", gibt Teichmann einen Ausblick.

"Eigentlich ist noch etwas Zeit für die Rübenrodung, und wir könnten in diesem guten Jahr noch etwa eine Dezitonne pro Hektar und Tag an Rübenmassenzuwachs erreichen. Doch die Zuckerfabrik Könnern hat uns signalisiert, dass sie die Rüben eine Woche früher haben möchten, damit es dort letztlich nicht zu Kampagnestaus kommt", erklärt Eberhard Weber, der Vorsitzende der Agrarprodukt Schafstädt, die auf insgesamt 149 Hektar Zuckerrüben angebaut hat. "Als Ausgleich erhalten wir einen so genannte Frührode-Bonus. Sonst würden wir noch warten."

Hier, auf dem 43-Hektar-Rübenschlag an der Stöbnitzer Straße, der zum Schafstädter Unternehmen gehört, konnten sich die drei Eigentümer des neuen Roders und einige Landwirte aus anderen Unternehmen der Region beim ersten Einsatz von der Effizienz des "Maschinchens" überzeugen. Ebenso Fragen stellen, denn sowohl Thomas Schneider, der Händler der Raiffeisen-Technik, als auch Roland Kratz, der Vertriebsleiter für Rübentechnik der im westfälischen Damme, nahe Osnabrück, beheimateten Landmaschinen GmbH, waren bei dem Feldtermin zugegen.

"Wir hatten diese Probemaschine nach der letzten Ernte wieder im Werk und haben nach Wünschen und Vorschlägen der Landwirte hier einige Umbauten und Veränderungen vorgenommen. Nun passt alles, wie man so schön sagt. Und ich meine, die jetzigen Eigentümer haben ein tolles Gerät erworben", lächelt Kratz. Der noch erzählt, das von dieser ersten Serie 32 Maschinen das Werk in diesem Jahr verlassen haben, im nächsten Jahr sollen 50 bis 60 Stück folgen.