Verkehrsplanung bei Merseburg Verkehrsplanung bei Merseburg: Sachsen-Anhalt will die B181n
Merseburg - In Zöschen soll 2016 die Bundesstraße 181 grundhaft ausgebaut werden. Und hinter den Kulissen nimmt ein längst geglaubtes Verkehrsprojekt wieder Gestalt an: Die Ortsumfahrung Zöschen-Wallendorf-Merseburg, bekannt als B 181n. Die Trasse mit zwei Alternativvarianten meldet das Land Sachsen-Anhalt für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes an, der in diesem Jahr ansteht.
Schon 1992 stand die Ortsumfahrung Wallendorf-Zöschen-Günthersdorf im Bundesverkehrswegeplan. „Anfang der 1990er Jahre wurden für diesen Streckenzug eine Vorplanung erarbeitet und 1994 das Raumordnungsverfahren abgeschlossen“, sagt Peter Mennicke, Pressesprecher im Verkehrsministerium Sachsen-Anhalts.
Neuer Anlauf für Ortsumfahrung
Allerdings war das Projekt 2003 bei der Neufassung des Bundesverkehrswegeplans aus der Liste geflogen. Und auch die Ortsumgehung für Günthersdorf, die als Rest übrig geblieben war, wurde 2008 mit der Einstellung des Planfeststellungsverfahrens zu Grabe getragen.
Nun wagt das Ministerium in Magdeburg noch einmal einen Anlauf. Zwei Varianten schlägt das Land vor: Die Umfahrung für Wallendorf und Zöschen ist 11,3 Kilometer lang, beginnt westlich von Günthersdorf, verläuft südlich des Saale-Elster-Kanals und bindet westlich von Tragarth wieder an die B 181 an. Kostenschätzung mit Stand 2013: 37 Millionen Euro.
Nur knapp 500 Meter länger aber mit fast 85 Millionen Euro deutlich teurer ist Vorschlag zwei. Auch hier ist Günthersdorf der Startpunkt. Nur endet die Route der B 181n nördlich von Leuna an der B 91 in Merseburg. Kostentreiber wäre eine 1,8 Kilometer lange Brücke, auf der die Bundesstraße verlaufen müsste. Beide Optionen habe man unter Beachtung des Naturschutzes entwickelt, betont Ministeriumssprecher Mennicke.
In der Region finden beide Varianten durchaus Zustimmung. „Die Dörfer entlang der jetzigen B 181 zu entlasten, wäre sinnvoll“, hatte Steffen Eichner (SPD), Vizepräsident des Landesverwaltungsamtes, im September 2013 gegenüber der MZ erklärt. Damals war bekannt geworden, dass das Land die B 181n nicht abschreiben will.
Geld vom Bund?
Ob die Ortsumfahrung tatsächlich in den Bundesverkehrswegeplan wieder einzieht, ist noch offen. Ebenso ist unklar, ob der Bund jemals dafür Geld zur Verfügung stellen wird. Zunächst werden in Berlin alle Anträge aus Deutschland wirtschaftlich bewertet.
Alleine Sachsen-Anhalt reicht 80 Projekte ein. Danach erarbeitet der Bund anhand der Dringlichkeit eine Prioritätenliste. Erst dann ist klar, ob und welche Chancen die B 181n hat. (mz)