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Verkehrsbetriebe in Merseburg Verkehrsbetriebe in Merseburg: Polizei bildet Straßenbahnfahrer aus

Von Jan Möbius 13.01.2014, 22:02

Halle (Saale)/Merseburg/MZ - Die Fahrer der Busse und Straßenbahnen in Halle und im Saalekreis sollen künftig besser auf Gefahren reagieren können. Die Mitarbeiter der Halleschen Verkehrs AG werden von Polizisten fit für ihren Dienst gemacht. So sollen die Fahrer lernen, richtig auf Bedrohungen zu reagieren, deeskalierend auf einen möglichen Angreifer einwirken zu können und für den absoluten Notfall auch einige wenige Abwehrhandgriffe parat zu haben.

Möglich macht das eine neue Vereinbarung, die am Montag zwischen der Havag und der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd geschlossen worden ist. Neu ist die enge Zusammenarbeit zwischen dem Verkehrsunternehmen und der Sicherheitsbehörde nicht. „Wir kooperieren schon seit Jahren auf vielen Gebieten, etwa bei Fußballspielen oder bei großen Bränden, wenn wir Busse für Evakuierte bereitstellen“, sagte Havag-Vorstand Vinzenz Schwarz. Neu ist nun jedoch, dass diese Zusammenarbeit auch vertraglich fixiert ist - zunächst befristet bis zum 31. Dezember dieses Jahres.

Durch die Vereinbarung soll auch der Austausch über Straftaten in Bussen, Bahnen und an Haltestellen vereinfacht werden. Dazu gehört die Auswertung von Videoaufnahmen, die die Polizei von der Havag bei Bedarf anfordern kann. Allein 70 Mal war das bereits im vergangenen Jahr der Fall. „Der Austausch findet aber unter strenger Beachtung des Datenschutzes statt. Die Polizei schätzt in allen Fällen ein, ob eine Videoauswertung für die Strafverfolgung sinnvoll ist“, sagte Schwarz.

Geregelt ist in der sogenannten „Vereinbarung zur Ordnungspartnerschaft“ auch, dass sich die Mitarbeiter beider Leitstellen zu Hospitationen treffen. „Damit soll das Verständnis gefördert werden, welche technischen Möglichkeiten in den Einrichtungen vorhanden sind, und was davon gemeinsam genutzt werden kann“, so Schwarz. Als Beispiel nannte er ein bereits existierendes Notrufsystem, das Bus- und Straßenbahnfahrer direkt mit der Polizei verbindet.

Für die Fahrgäste soll die stärkere Zusammenarbeit zwischen Havag und Polizei vor allem mehr Gefühl von Sicherheit bringen. „Unsere Aufträge diesbezüglich können wir aber nur gemeinsam ordentlich erledigen“, sagte Schwarz. Auch am Einsatz einer privaten Sicherheitsfirma in abendlichen und nächtlichen Bahnen und Bussen soll festgehalten werden. „Das ist gut ausgegebenes Geld“, sagte Havag-Vorstand Schwarz.