Verein Klosterbauhütte Merseburg Verein Klosterbauhütte Merseburg: Kräuterfee und Samenbomben

Merseburg - Als Annabelle Grothe vom Förderverein Klosterbauhütte Merseburg im vergangenen Jahr erstmals zu einer Kräuterwanderung entlang der Saale einlud, rechnete sie mit 20 bis 30 Interessierten. „Doch dann kamen etwa 100. Wir waren total überwältigt“, lächelt die Studentin, die im Verein auch den Namen Annabelle, die ewig Jugendliche, trägt.
Die Mitglieder der Klosterbauhütte haben diese Botschaft verstanden und veranstalten deshalb in diesem Jahr gleich einen ganzen Kräutertag im Petrikloster, der am 2. Mai stattfindet.
Auf dem Plan stehen unter anderem sieben verschiedene Workshops, zwei Kräuterwanderungen und eine Entdeckungsreise für Kinder durch den Kräutergarten des Petriklosters.
Zu Beginn des Kräutertages, der von 10 bis 19 Uhr stattfindet, gibt Annabelle Grothe eine kleine Einführung in den Kräutergarten des Klosters. „Wir werden unter anderem auch erklären, dass man Kräuter, von denen viele gar nicht glauben, dass man sie essen kann, tatsächlich essbar sind. Wie zum Beispiel Brennnessel“, so Grothe, die auch die Führung bei zwei längeren Kräuterwanderungen übernehmen wird.
Auch für Tierfreunde ist ein Programmpunkt dabei: Futter für vier Pfoten. Dabei geht es vor allem um die Ernährung von Hunden. „Dabei war mir meine Hündin Annabell Inspiration“, erklärt Hundezüchterin Cornelia Höhne. Sie habe von einer Hundepsychologin ein Buch über die natürliche Ernährung von Hunden bekommen und viel ausprobiert. Himbeerblätter helfen zum Beispiel bei Durchfall. Um die Pfoten im Winter geschmeidig zu halten, nimmt man am besten Ringelblumensalbe.
„Wir wollen aber noch mehr altbekanntes Wissen wiederbeleben“, sagt Katrin Dippert, die Vereinschefin der Klosterbauhütte. Deshalb würden zum Beispiel auch Heilmethoden aus dem Mittelalter vorgestellt. „Wir überlegen außerdem, THC-freies Hanf im Klostergarten anzubauen“, erzählt Annabelle Grothe. „Denn der war früher schon als Rohstoff sehr wichtig.“ Und die Klosterbauhüttler wollen sogar eine Bienenhaltung aufbauen, wie sie die Mönche früher auch hatten.
Ebenfalls auf dem Plan für den 2. Mai: eine Pflanzentauschbörse. „Wir möchten alle Besucher anregen, überschüssige Pflanzen oder Samen aus dem heimischen Garten mitzubringen und sie mit anderen zu tauschen“, lädt Dippert ein. Um Pflanzenvielfalt auch in die Stadt zu bringen, werden am Kräutertag auch so genannte Samenbomben gebastelt. „Wir nehmen einfach verschiedene Samen und umschließen sie mit Ton“, erklärt Annabelle Grothe. „Und diese Bomben können dann irgendwo in der Stadt für Blütenpracht sorgen.“
2. Mai, 10 bis 19 Uhr, Kräutertag im Merseburger Petrikloster mit Workshops, Kräuterwanderungen und Pflanzentauschbörse, mehr unter www.kloster-
merseburg.de (mz)