Unglück auf dem Campingplatz am Hermannseck Unglück auf dem Campingplatz am Hermannseck: Dank an den Lebensretter

Schmon/MZ - Nur ein verkohlter Haufen Schutt ist vom Wohnwagen übrig. Mehrere Gasflaschen explodierten in der vergangenen Woche in dem Campingwagen am Hermannseck. Dass der 93-jährige Besitzer nicht ums Leben kam, ist nur glücklichen Zufällen geschuldet - und dem mutigen Einsatz von Bernhard Taraba. Er betreibt mit seiner Frau Heidrun seit mehr als 20 Jahren den Campingplatz.
Der Campingplatz Hermannseck ist über vier Hektar groß und liegt am Rande des Ziegelrodaer Forstes. Auf dem Platz befindet sich eine Campinggaststätte mit einem Biergarten. Der Campingplatz verfügt über 75 Plätze für Dauercamper und über 20 Plätze für Kurzcamper. Auch kleine Ferienwohnungen können auf dem Gelände gemietet werden. In direkter Nähe gibt es verschiedene Ausflugsziele.
Mehr Informationen zum Platz und zur Gaststätte im Internet unter campingplatz-hermannseck.de. (tik)
Was war geschehen? Am Donnerstagnachmittag wollte der 93-Jährige, der seit 30 Jahren Pächter am Hermannseck ist, vermutlich die Gasflasche eines Ofens wechseln. „Es könnte sein, dass er die Flasche aus Versehen auf- statt zugedreht hat“, sagt Tabara. Der Senior ist zu diesem Zeitpunkt der erste und einzige Pächter am Hermannseck. „Er kann es immer kaum abwarten, hier raus zu kommen“, sagt Tabara. Der Campingplatz-Chef ist gerade mit einem Rasentraktor unterwegs. Als er am Wohnwagen des Pächters vorbeifährt, gibt es einen großen Knall. „Ich bin sofort vom Traktor runter und zu ihm rein, dort sah es wüst aus, mehrere kleine Feuer brannten im Inneren.“ Vermutlich hatte sich ausströmendes Gas entzündet. Tabara zieht den alten Mann ins Freie. „Er wollte nicht raus und blieb erst wie angewurzelt stehen“, erinnert er sich. Als beide schließlich draußen sind, geht hinter ihnen ein Inferno los. Insgesamt vier weitere Gasflaschen eplodieren nacheinander, der Wohnwagen steht lichterloh in Flammen. Tabara ruft seine Frau , die die Feuerwehr alarmiert. Die Kameraden aus Schmon sind in kurzer Zeit vor Ort, können aber nicht viel ausrichten. Auch die Verstärkung aus Querfurt kann nicht viel tun. „Wir haben schon von Weitem die schwarze Rauchsäule gesehen und wussten, da ist nicht viel zu machen“, sagt Enrico Zeugner, Feuerwehr-Chef in Querfurt.
Bürgermeister Peter Kunert bedankte sich mit einem Präsentkorb bei Tabara: „Nicht jeder hätte mit so viel Zivilcourage gehandelt.“ Der 93-Jährige will sich wahrscheinlich wieder einen Wohnwagen kaufen. „Diesmal wird es aber einer ohne Gasflaschen“, sagt Tabara.
