Trinkwasserknappheit? Trinkwasserknappheit?: So sieht es in der Region Merseburg aus

Merseburg - Die Menschen, die im Bereich Sangerhausen leben, müssen im Augenblick Wasser sparen. Sie dürfen das Trinkwasser nicht dazu nutzen, Autos zu waschen, den Rasen zu sprengen oder private Pools zu füllen.
Wie sieht es in der Region Merseburg aus? MZ fragte bei Uwe Störzner, dem Geschäftsführer des Trinkwasserversorgers Midewa nach. „Die Situation in Sangerhausen und dem Mansfelder Land ist überhaupt nicht mit der im Saalekreis zu vergleichen“, so Störzner. Die Versorgung der Midewa-Kunden in und um Merseburg sowie im Mansfelder Land (außer der Kernstädte Hettstedt und Lutherstadt Eisleben) sei gesichert.
Kunden bekommen Wasser aus dem Ostharz gemischt mit Wasser aus der Elbaue
Die Kunden bekommen Wasser aus dem Ostharz (Rappbode-Talsperre) gemischt mit Wasser aus der Elbaue, und die Talsperre sei sehr gut gefüllt. „Man muss hier keine Angst haben, dass es Einschränkungen gibt. Man muss zwar nicht geizen, aber man sollte immer sorgsam mit Wasser umgehen.“ Man verzeichne zwar aktuell einen um 30 Prozent gestiegenen Verbrauch. „Aber auch daran muss man sich gewöhnen“, so Störzner. Es werde immer wärmer - nicht nur gefühlt. Man habe zunehmend längere Trockenperioden, und da bleibe ein erhöhter Wasserverbrauch nicht aus.
Was in und um Sangerhausen passiert ist, sei ganz einfach zu erklären. „Der Großteil um Sangerhausen herum wird noch durch lokale Wasserversorgungsanlagen, also zum Beispiel kleine Wasserwerke, mit Trinkwasser versorgt.“ Diese hätten schon immer Qualitätsprobleme gehabt - zum Beispiel durch Uran- oder Nitratbelastung.
Außerdem kämen die lokalen Wasserfassungen - also zum Beispiel Brunnen - nach der langen Trockenheit an ihre Grenzen. Deshalb sei dieser Bereich, der durch den Wasserverband Südharz versorgt wird, auch für die Umstellung auf Fernwasser aus der Rappbode-Talsperre vorgesehen. Die Arbeiten dazu liefen schon. (mz)