Total-Raffinerie Total-Raffinerie: Felix Pfeifer ist der Beste seines Fachs

Leuna - An Motivation und Zielstrebigkeit ist Felix Pfeifer wohl kaum zu überbieten. Vor gut elf Jahren hatte der heute 28-Jährige in der Total-Raffinerie in Leuna eine Ausbildung zum Chemikanten begonnen. „Ich wollte aber immer noch etwas mehr erreichen“, erzählt er. Gestern wurde er von der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau als bester geprüfter Industriemeister in der Fachrichtung Chemie im südlichen Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.
Anders als geplant
„Eigentlich wollte ich nach der Realschule ja Elektroniker lernen“, erinnert sich Pfeifer, der heute in Halle lebt, aber in Schafstädt aufgewachsen ist. „Im Bewerbungsgespräch fragte man mich dann aber, ob ich mir nicht auch vorstellen könnte, als Chemikant zu arbeiten.“ Pfeifer nickte und so begann eine bis heute nicht zu stoppende Laufbahn - auch, weil Pfeifer in seinem Job von Anfang an aufging. „Da die Arbeit sehr technisch und anspruchsvoll ist, verläuft hier eigentlich kein Tag wie der andere, es gibt immer etwas Neues zu tun“, erklärt er.
„Hervorragende Leistungen in der Aus- und Weiterbildung bei Total sind das Ergebnis einer erfolgreichen Mannschaftsarbeit“, betont Total-Geschäftsführer Reinhard Kroll gestern angesichts der Leistung seines jungen Mitarbeiters. „Ich beglückwünsche Felix Pfeifer zu seiner tollen Meisterprüfung und danke den betrieblichen und externen Betreuern für die Unterstützung.“
Pfeifer ist einer von 47 Besten der beruflichen Bildung, die bei der IHK-Bestenehrung in Halle geehrt wurden.
Nach drei Lehrjahren, von denen er das erste komplett bei der Bildungsakademie Leuna verbrachte, war er Anlagenfahrer. Seine Aufgabe war es damals wie heute zu prüfen, dass die Produktion im „alten Mädchen“, wie Pfeifer die fast gleichaltrige POX/Methanolanlage nennt, wie gewünscht abläuft.
Nach und nach erhielt er weitere Befähigungen wie etwa für die Kontrolle über einzelne Anlagenteile. Als er sich gerade für die Arbeit in der Messwarte qualifizieren wollte, wurde er plötzlich zum Zivildienst einberufen.
Doch auch die Zwangspause in Leuna brachte Pfeifer nicht von seinem stringenten Karriereweg ab. Nach seiner Rückkehr in die Raffinerie schaffte er es in die Messwarte, wo auf einer Vielzahl von Bildschirmen sämtliche Produktionsparameter rund um die Uhr überprüft werden. „Und dann war das Ziel Schichtleiter“, sagt er.
Weiterbildung trotz Schichtsystem
Dafür stand die nächste Prüfung an. Drei Jahre Meisterschule oder die Technikerausbildung. Ohne weiteres ist dies für einen Mitarbeiter kaum zu realisieren. Denn trotz der Fortbildung sind sie in der Raffinerie voll im Schichtsystem eingetaktet. „Ich muss meinen Kollegen wirklich danken, dass sie mit mir Dienste getauscht und immer so viel Verständnis gezeigt haben“, betont der 28-Jährige.
Nun hat er die Meisterprüfung bestanden - und das auch noch als Bester im ganzen Süden des Landes. Und Schichtleiter kann er damit nun auch werden. Aber warum eigentlich? „Es macht einfach Spaß, Verantwortung zu übernehmen“, erzählt Pfeifer. „Es war toll, als bei der großen Revision Mitarbeiter zu mir kamen und um Rat fragten und ich dann Entscheidungen treffen musste.“
Doch trotz des enormen Antriebs musste auch Pfeifer nach der Prüfung den Anstrengungen Tribut zollen. „Da konnte ich wirklich nicht mehr und bin in den Urlaub“, sagt er. Um Kraft zu tanken für die Aufgaben, die nun auf den Industriemeister warten. (mz)
