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Tanzabend in Merseburg Tanzabend in Merseburg: Zwei DJs sagen Tschüss

Von Undine Freyberg 14.03.2016, 09:35
Bernd Merk (l.) und Jörg Uhlmann standen zum letzten Mal gemeinsam als die DJs von 83’72 auf der Bühne.
Bernd Merk (l.) und Jörg Uhlmann standen zum letzten Mal gemeinsam als die DJs von 83’72 auf der Bühne. Peter Wölk

Merseburg - „Wir sind fast von Anfang an dabei gewesen, und da wollten wir natürlich auch die letzte Party nicht verpassen“, strahlt Silvia Pfennig, die mit ihren Freundinnen Uta John, Iris Brakopp und Kerstin Kämmerer, zwar keine Sitzplätze mehr ergattern konnte. Aber zum Sitzen waren die Vier ja auch nicht in den Schlossgartensalon gekommen. „Wir wollen ja schließlich tanzen.“ Zum letzten Mal zur Musik, die Bernd Merk (69) und Jörg Uhlmann (71) gemeinsam ausgesucht und aufgelegt haben. „Die hatten immer die angesagteste Musik “, lobt Merseburgerin Pfennig. „Und wenn wir zu ihren Partys gingen, haben wir immer gleichgesinnte Leute getroffen. Das war schön. Und jetzt sind wir alle miteinander eben ein bisschen älter geworden.“

Mit einer letzten großen Party im Merseburger Schlossgartensalon haben sich die beiden DJs von 83'72 von ihren Fans verabschiedet. Der ausverkaufte Freitagabend startete mit einem Auftritt von Bernd Kaczmarek („Sommer in der City“) am Piano, der etwas zum Zuhören war. Mit vielen „Fans der ersten Stunde“, die also schon vor 44 Jahren bei den ersten Partys mit 83'72 dabei waren, und in der „Freundschaft“, im Haus der Kultur (Ständehaus) oder in der Oelgrube getanzt haben, feierten Merk und Uhlmann mit Unterstützung von Mr. Twist und King Kreole bis tief in die Nacht.

Gast Thomas Lange, der mit seiner Frau Sylke Hofmann mitfeierte, erinnerte sich an die Zeit Anfang der 70er. „Ich war Schüler an der Erich-Weinert-Oberschule in Merseburg-Süd, und Uhlmann war damals unser Geografie- und Sportlehrer - der coolste Typ an der ganzen Schule.“ Und wenn der bei der Schuldisco aufgelegt hat, sei man natürlich dabei gewesen.

Wolfgang Busse, der 1978 als Jungarzt nach Merseburg gekommen war, erzählte von seinem Polterabend, bei dem Bernd Merk für die Musik zuständig war. „Hinterher bekam ich Ärger mit meiner Mutter, weil Bernd den ganzen Abend mit meiner Frau getanzt hat“, lächelt der Mediziner.

Für Bernd Merk gab es an diesem Abend noch eine besondere Überraschung: Dirk Mälzer überreichte ihm ein selbstgemaltes Likörello im Stil des Udo-Lindenberg-Gemäldes „Hinterm Horizont“. „Schließlich feiert er heute nicht nur Abschied, sondern ja bald auch einen runden Geburtstag“, schmunzelt der Mann, der neben Merk und Uhlmann auf fast jedem Schwarz-Weiß-Foto aus den Anfangsjahren zu sehen war.

Gegen 1.30 Uhr war Zapfenstreich im Schlossgartensalon. „Einige Leute sagten, so etwas wie Freitagabend könnte es ruhig jedes halbe Jahr mal geben. Das fehlt in Merseburg offenbar“, sagt Jörg Uhlmann der MZ. Er selbst wird vermutlich die Hände nicht von der Musik lassen. „Ich kann doch nicht Nein sagen, wenn man mich zum Beispiel bei uns in Luppenau fragt“, so der 71-Jährige.

Der Erlös des Abschiedsabends im Schlossgartensalon soll übrigens dem Merseburger Kunstverein zugutekommen. „Und darüber freuen wir uns natürlich sehr“, meint Vereinschef Holger Leidel. (mz)

Uta John, Iris Brakopp, Silvia Pfennig und Kerstin Kämmerer (v.l.) feierten mit.
Uta John, Iris Brakopp, Silvia Pfennig und Kerstin Kämmerer (v.l.) feierten mit.
Peter Wölk