1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Strafgeld von Roland Schimek: Strafgeld von Ex-Jobcenter-Chef Roland Schimek: Was sich Kinderheim und Jugendzentrum wünschen

Strafgeld von Roland Schimek Strafgeld von Ex-Jobcenter-Chef Roland Schimek: Was sich Kinderheim und Jugendzentrum wünschen

Von Undine Freyberg 19.05.2016, 08:00
Roland Schimek
Roland Schimek Archiv/Wölk Lizenz

Merseburg - Es kommt nicht oft vor, dass man sich über eine Geldstrafe freut. Im Fall des Prozesses gegen den früheren Betriebsleiter des Jobcenters des Saalekreises, Roland Schimek, ist es aber so. Denn Schimek muss unter anderem rund 50.000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen in Merseburg zahlen. Das Verfahren gegen Schimek wegen Betruges und Untreue wurde vorläufig eingestellt und ist beendet, wenn er das Geld bis 31. Oktober zahlt.

„Wir haben es in der MZ gelesen, dass wir 20.000 Euro bekommen sollen und sind ganz aus dem Häuschen“, beschreibt Michaela Larsen, die Leiterin des Kinder- und Jugendhauses an der Geusaer Straße die Freude. Natürlich glaube man es erst wirklich, wenn das Geld auf dem Konto sei.

„Aber ein bisschen träumen können wir ja schon mal“, sagt sie und lächelt. Man wolle das Geld für die Freizeitgestaltung der knapp 40 Kinder zwischen sechs und 18 Jahren einsetzen. „Ein ordentlicher Fußballplatz wäre toll, mit unkaputtbaren Toren. Wir bräuchten aber auch neue Fahrräder.“ Das Heim habe zwar mehrere Räder, die seien aber schon 20 Jahre alt. Michaela Larsen freut sich aber nicht nur für ihr Haus. Sie finde es toll, dass auch die Mampfe 20.000 Euro bekommen soll. „Die machen dort so tolle Projekte. Dort gehen wir mit unseren Kindern auch hin.“

Verwendung des Geldes

Und natürlich war auch in der Mampfe zunächst mal ungläubiges Staunen, aber natürlich auch schon mindestens eine Idee für die Verwendung des Geldes. „Ein Internetzugang möglicherweise sogar in Verbindung mit einem Hotspot - das wäre super. So dass wir den Kindern unter fachlicher Aufsicht ermöglichen könnten, ins Internet zu gehen“, sagte Leiterin Marita Kranz der MZ.

Bis vor einigen Jahren hatte die Works in der Mampfe ein Computerkabinett betreut, das es allerdings nicht mehr gibt. Laut Kranz fragen die Kinder aber immer wieder, warum sie in der Mampfe nicht ins Netz können. „Mit einem Internetzugang und vier Plätzen in unserem Café könnten die Kinder nicht nur einfach surfen, sondern etwas für die Schule tun.“ Insgesamt würde das die Attraktivität der Mampfe steigern.

Aufgrund der Größe der Summe müsste das Geld, das die städtische Einrichtung Mampfe bekommt, in den Haushalt der Stadt eingestellt werden, sagte OB Jens Bühligen (CDU) auf Anfrage der MZ. „Und dann müssten die Räte über die Verwendung entscheiden. Zumindest müsste sich der Bildungsausschuss damit beschäftigen.“ (mz)