Stadtrat Bad Lauchstädt Stadtrat Bad Lauchstädt: Kampf um sechs Montage
Bad Lauchstädt/MZ. - "Wir hatten schon im Wahlkampf den Lauchstädtern versprochen, uns dafür einzusetzen, das Bad wieder an sieben Tagen der Woche zu öffnen", erklärt Wilfried Tupy, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler und seit dem 1. Juli auch Stadtratsvorsitzender. Inzwischen habe man sich so weit geeinigt, diese Sieben-Tage-Woche nur während der Sommerferien einzufordern. "Also vom 12. Juli an für sechs Wochen. Das sind insgesamt auch nur sechs Montage", hakt Tupy wieder ein. Man habe sich dazu mit dem Schwimmmeister und dessen Gehilfen unterhalten, die generell dazu bereit seien, diese Tage abzusichern.
Bürgermeisterin Maria Loos (CDU) hat jedoch bereits während der Ratssitzung ihr Veto deutlich gemacht, indem sie gegen den Beschluss stimmte. "Ich befürchte, dass wir mit dem Beschluss offene Türen einrennen, denn die Bürgermeisterin hat mir am Donnerstag noch einmal eindeutig gesagt, dass sie schriftlich Widerspruch einlegen werde. Dann muss der Stadtrat noch einmal einberufen werden, um erneut zu entscheiden. Auch dann kann die Bürgermeisterin einem Beschluss widersprechen. Und so wird die Sache einfach ausgesessen", blickt Tupy in die nahe Zukunft.
"Ich musste gegen den Beschluss stimmen und werde schriftlich widersprechen, weil ich gar keine andere Wahl habe", rechtfertigt sich Maria Loos. Man würde gegen das Arbeitszeitgesetz verstoßen, würde man den beiden Angestellten im Bad die Sieben-Tage-Woche gestatten, und sei es auch nur für sechs Ferienwochen. "Es ist kurzfristig auch nicht möglich, einen neuen Mitarbeiter einzustellen, denn die Bad-Technik verlangt eine umfangreiche Einarbeitungszeit. Dennoch suche ich nach möglichen Lösungen. Eines ist jedoch gewiss, dass auch am kommenden Montag das Bad zu bleibt. So schnell lässt sich nichts machen. Außerdem ist es auch ein finanzielles Problem. Wir hatten den Schließtag ja aus diesem Grund erst eingeführt."
Neu entscheiden kann der Stadtrat frühestens am 21. oder 22. Juli. Die Bürgermeisterin will ihren schriftlichen Widerspruch bis kommenden Dienstag fertig haben. Dann werden die Ratsmitglieder informiert. Es folgt eine Ladungsfrist von sieben Tagen für die Sitzung. Die Hälfte der Ferien ist dann jedoch um.