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St. Wenzel in Barnstädt St. Wenzel in Barnstädt: Gedrehter Turm ist in Gefahr geraten

Von Regina Retzlaff 23.08.2002, 14:40

Barnstädt/MZ. - Der weit über die Grenzen des Dorfes hinaus bekannte und (vom Teufel) gedrehte Turm der Kirche St. Wenzel ist in Gefahr. Er dreht sich inzwischen nämlich schon in sich selbst, weil die tragenden Balken faulen. Er müsste dringend saniert werden, doch es fehlt der Kirchengemeinde an Geld. Reichmann bat die politische Gemeinde um Hilfe und erhielt sie. Der Rat stimmte zu, 5 000 Euro für die Kirchturmsanierung bereit zu stellen. "Es ist eine noble Geste der Gemeinde, ich freue mich sehr darüber. Doch um den Turm zu retten bedarf es wesentlich größerer Mittel", erklärt Hermann Rotermund, der Pfarrer von St. Wenzel und umliegender Kirchgemeinden.

Ein Planungsbüro, das sich auf Holzbauten spezialisiert hat, bescheinigt dem Turm der Kirche keine lange Lebensdauer mehr. Die Hölzer, mit denen der Turm auf der Mauer aufliegt, faulen. Vor zwei Jahren wurde deshalb bereits einmal eine Notsicherung vorgenommen. Nun müssten alle sich kreuzenden Hölzer erneuert werden. Die Verbindungen sind überlastet durch den Druck des Turmes. "Alle Verbindungen müssten erneuert werden, dazu die Schiefereindeckung und die Verschalung. Und das müsste alles in einem Ritt passieren. Das geht nicht nach und nach", erklärt Rotermund. Erste Kostenschätzungen belaufen sich um die 150 000 Euro nach oben offen. Eine astronomische Summe, das Geld kann derzeit von uns nicht aufgebracht werden, so der Pfarrer.

Die eigenen Kassen sind leer. So könne auch nichts gegenfinanziert werden, wie es bei Fördermitteln nötig sei. Nichts desto trotz habe er verschiedene Förderanträge laufen. Zum wiederholten Male bei der Deutschen Stiftung Denkmalpflege etwa und auch bei Lotto-Toto.