Sportstätte in Merseburg Sportstätte in Merseburg: Die Schwimmhalle lässt Wasser

Merseburg - Wie schlimm ist es um den baulichen und technischen Zustand der Merseburger Schwimmhalle bestellt? 1,3 Millionen Euro hatte die Stadt für dieses Jahr an Fördermitteln beim Land für die Sanierung beantragt. Geld stellt die Landesregierung allerdings nicht zur Verfügung, weil Merseburg lange Zeit keinen genehmigten Haushalt in Magdeburg vorweisen konnte.
„Das ist eine normale Angelegenheit. Wer bis Mitte eines Jahres keinen gültigen Etat hat, bekommt auch keine Fördermittel“, sagte Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) der MZ. Und er spielt das Problem herunter. Akuter Handlungsbedarf würde nicht bestehen. Zumindest sei der Betrieb auch mit den vorhandenen Defiziten nicht in Gefahr.
Die Schwimmhalle wird 2016 40 Jahre alt. Zwischen 1993 und 1995 war sie grundlegend saniert und umgebaut worden. Doch die Altersschwäche hat die Sportstätte zwei Jahrzehnte später wieder eingeholt. Das Wasserbecken ist undicht, die Lüftungsanlage und auch die Fassade weisen Mängel auf. Zudem bedarf das Gebäude einer energetischen Sanierung, heißt es aus der Stadtverwaltung. Zum Gesamt-Investitionsvolumen macht Merseburg zwar keine Angaben. Angesichts der beantragten Fördermittel, die 75 Prozent der Kosten abdecken sollten, dürfte es bei rund zwei Millionen Euro liegen.
Erneuter Verstoß
Einen erneuten Vorstoß für eine Förderung im nächsten Jahr soll es aber nicht geben. Begründet wird der kurzzeitige Verzicht mit den Bauarbeiten an der Schwimmhalle in Leuna. Dort hat sich der Termin für die Fertigstellung immer wieder verschoben. Vor einem Jahr war man in Leuna noch davon ausgegangen, dass die Halle im Sommer 2015 fertig ist - entsprechend hatte Merseburg auch die eigenen Sanierungspläne ausgelegt.
Mittlerweile hofft Bürgermeisterin Dietlind Hagenau (parteilos) auf eine Einweihung im Herbst 2016. Und da eine der beiden Schwimmhallen gebraucht wird, unter anderem für den Schul- und Vereinssport, will man in Merseburg erst das Bauende in Leuna abwarten.
Diskussionen hatte es zuletzt über die geplante Reduzierung der Öffnungszeiten in der Merseburger Schwimmhalle gegeben - als ein Beitrag zum städtischen Sparprogramm. Vereine fürchten nun negative Auswirkungen für ihre Arbeit. „Gegenwärtig ist noch nichts entschieden. Der Schul- und Vereinssport ist von einer möglichen Reduzierung der Öffnungszeiten aber nicht betroffen“, versichert die Pressestelle der Stadt. Eine Entscheidung zu den Öffnungszeiten soll im Frühjahr 2016 fallen, sagte der OB der MZ. Dann wird im Stadtrat auch festgelegt, ob die Eintrittspreise steigen. (mz)