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Spendenaktion für behindertes Kind in Langeneichstädt Spendenaktion für behindertes Kind in Langeneichstädt: Labrador Cassy soll ein Therapiehund werden

Von Stefan Thomé 21.10.2015, 18:53
Von der ersten Minute an unzertrennlich: Der sechsjährige Hugo und Labrador-Hündin Cassy.
Von der ersten Minute an unzertrennlich: Der sechsjährige Hugo und Labrador-Hündin Cassy. privat Lizenz

Langeneichstädt - Sogar die Katze leidet. „Coco muss nachts alleine schlafen und hat keinen zum Ankuscheln“, sagt Sandra Bühnert und lacht. Cassy fehlt. Vor allem Bühnerts sechsjähriger Sohn Hugo vermisst die Labradorhündin.

Der Grund: Hugos beste vierbeinige Freundin absolviert eine halbjährliche Ausbildung zum Therapiehund in Tessin im Kreis Rostock. Das kommt Hugo zugute, denn der aufweckte Junge ist mehrfach behindert.

Bewegungsdrang von Hugo fördern

„Cassy hatten wir ursprünglich geholt, um sie als normales Haustier für Hugo zu haben“, erzählt Sandra Bühnert. „Er war bis dahin eher ein verschlossener Junge“, erinnert sie sich. Das änderte sich mit einem Schlag, als die Bühnerts vor anderthalb Jahren Cassy als Welpen abholten. „Damals stürmten bei unserer Ankunft bei den Züchtern gleich mehrere Hunde freudig auf uns zu, und ich dachte schon, wir können gleich wieder nach Hause fahren, weil Hugo Angst bekommt.“ Die große Überraschung: Hugo, damals vier Jahre alt, blühte mit einmal total auf „und wollte am Ende gar nicht mehr nach Hause.“ Auf der Heimfahrt habe dann wiederum Cassy den Jungen nicht aus den Augen gelassen. „Ich hatte sie vorne auf dem Schoß, und ihr Kopf ging immer in Richtung von Hugo“, erzählt Sandra Bühnert.

Das eigentliche Ziel, den Bewegungsdrang von Hugo durch Cassy zu fördern, ging voll auf. „Sie lässt alles mit sich machen, hat nie zugeschnappt, und ich musste Hugo beim Spielen mit ihr oft ausbremsen.“ Sogar beim Spazierengehen wuchs der Junge über sich hinaus.

Die Idee, Cassy zum Helfer für Hugos Alltag ausbilden zu lassen, kam erst später. Und nachdem eine Trainerin vom Verein Rehahunde Deutschland die Hündin dafür als geeignet ansah, ging es in diesem Sommer für die treue Gefährtin nach Mecklenburg-Vorpommern.

Ausbildung dauert sechs bis acht Monate

Sechs bis acht Monate wird Cassy weg sein. In dieser Zeit bekommt sie unter anderem beigebracht, wie sie beim An- und Ausziehen helfen kann, Türen öffnet, Sachen holt oder wegbringt. Sandra Bühnert zeigt Handyfotos von der Ausbildung. Sie zeigen Cassy an einer Straßenbahnhaltestelle in Rostock, aber auch im „Urlaub“ in Bayern mit einer Meute am Toben. Bühnert: „Die Ausbilderin hat mehrere Hunde, die sie gleichzeitig anlernt.“

Doch das Ganze hat seinen Preis. Etwa 25 000 Euro müssen investiert werden. Geld, das über das Spendenkonto des Rehahundevereins zusammen kommen soll. Denn von der Krankenkasse gibt es keine Unterstützung. „Wenn am Ende vielleicht sogar mehr Geld zusammenkommt, geht das direkt in die Ausbildung von anderen Hunden“, betont Bühnert.

2016 erwarten Hugo dann gleich zwei „Einschulungen“. Die erste, wenn Cassy wieder nach Hause kommt und eine Woche lang zusammen mit der Trainerin alles eingeübt wird. Und im Sommer, wenn Hugo in die Grundschule kommt. „Ich hoffe, das klappt in Langeneichstädt“, so Bühnert. Es ist der nächste bürokratische Kampf, der ansteht. (mz)

Spenden für die Therapiehunde-Ausbildung für Cassy an Rehahunde Deutschland, VR Bank Rostock,

IBAN: DE19 1309 0000 0002 5341 18, BIC-Code: GENODEF1HR1, Verwendungszweck: Hugo

Das gemeinsame Spielen mit Mama Sandra lenkt Hugo ab.
Das gemeinsame Spielen mit Mama Sandra lenkt Hugo ab.
Peter Wölk Lizenz