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Sonderregeln bei Verdacht auf Schweinegrippe

Von ANNE BÖTTGER UND UNDINE FREYBERG 02.11.2009, 17:38

BAD DÜRRENBERG/MZ. - Dorthin können sich also Patienten wenden, die befürchten, mit dem Schweinegrippen-Virus H1N1 infiziert zu sein.

Daneben ist in ihrer Praxis - wie bei 1 600 weiteren Ärzten in Sachsen-Anhalt - ab Dienstag die Impfung gegen Schweinegrippe möglich. Für die Auswahl der Praxen waren die Ärzte von der Kassenärztlichen Vereinigung angeschrieben worden. Dabei galt es zu klären, ob die räumlichen Voraussetzungen für die Behandlung Schweinegrippe-Kranker gegeben sind, erklärt Maria-Tatjana Kunze von der Kassenarzt-Organisation. Schließlich müssten die an der Schweinegrippe Erkrankten von anderen Patienten getrennt behandelt werden.

Im Sommer schon hatte sich Ute Schnell für die Behandlung erkrankter Patienten gemeldet. Denn ihre Praxis erfüllt die geforderten Voraussetzungen. So gibt es dort unter anderem ein Extra-Sprechzimmer. "Vom Betreten der Praxis an kann der Patient isoliert werden", betont die Ärztin. Gleich am Eingang stehe eine Schale mit Mundschutz und Informationsmaterial. Und das Praxispersonal "kann dann gleich die weiteren Maßnahmen einleiten", sagt die Ärztin. So folgen dann Untersuchung von Hals und Lymphknoten, Rachenabstrich und Bluttest. Am nächsten Tag bereits wisse der Patient, ob er an der Schweinegrippe erkrankt ist .

"Ideal wäre es, wenn sich die Erkrankten bei uns telefonisch anmelden, so dass wir auf sie vorbereitet sind", sagt Ute Schnell. Auch das Mageburger Gesundheitsministerium empfiehlt bei Schweinegrippen-Verdacht, nicht direkt zum Arzt zu gehen, sondern zunächst mit dem Arzt zu telefonieren und das weitere vorgehen abzusprechen. So soll eine Ansteckung im Wartezimmer vermieden werden.

Behandelt würde ein Patient mit einem speziellen Virusmittel und Arznei gegen Symptome wie hohes Fieber. Mittlerweile hat Schnell drei Fälle von Schweinegrippe behandelt. Die Patienten waren junge Menschen, die im Ausland waren und sich wohl dort infiziert hatten. Bei allen sei die Krankheit leicht verlaufen, sie waren nach drei Tagen wieder gesund.