Seltene Taubenrasse Seltene Taubenrasse: 61 Züchter stellen ihre Hessischen Kröpfer aus
Weißenschirmbach/MZ. - Sein Haus hat Werner Reichardt unweit der Dorfkirche, im Garten dahinter hält der 61-Jährige seine Tauben. "Auf dem Kirchturm sitzen manchmal Sperber", deutet er auf die gute Sicht, die die Greifvögel von oben auf die 110 Tauben haben. 60 von ihnen sind Hessische Kröpfer, die er schon seit August auf die Bundesschau vorbereitet.
Stundenweise wurden sie an den Käfig gewöhnt, damit sie sich nun ganz natürlich und ungestresst den Preisrichtern zeigen. Entscheidend werde am Ende nämlich der Kropf der Tauben sein, erklärt Werner Reichardt. Für die Balz blasen die Tiere das Körperteil ungeheuer stark auf, aber nur, wenn sie sich im Käfig einigermaßen wohl fühlen. Außerdem hat der Hobbyzüchter auch noch "gute Täubinnen" im Käfig. "Die locken die Männer", ist sich Reichardt sicher.
"Die Kröpferrasse ist eine schwierige Zucht", weiß der ehemalige Fleischermeister aus seiner fast 50-jährigen Erfahrung. "Es wird auf Schönheit gezüchtet, doch für Ausstellungszwecke eignet sich diese Taube maximal vier Jahre." Daher
mag es nicht verwundern, dass er mit den Hessischen Kröpfern der einzige Züchter im ganzen Landkreis ist. Deutschlandweit gebe es rund 170 Hobbyzüchter, die im Sonderverein Hessischer Kröpfer verbunden sind, in dem auch Werner Reichardt Mitglied ist. Es könnte eine farbenprächtige Ausstellung werden, denn die Taubenrasse wird heute in 26 verschiedenen Farbenschlägen gezüchtet.
61 Aussteller aus ganz Deutschland wollen 888 Tiere mit nach Querfurt bringen. Landrat Tilo Heuer habe die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen, verriet Organisator Werner Reichardt, der den Höhepunkt des Sondervereins schon seit über einem Jahr plant.
Schützenhaus Querfurt, am 10. Januar, 9 bis 17 Uhr, und am 11. Januar, 9 bis 14 Uhr.