Seit 15 Jahren pflegt die Caritas zu Hause
Bad Lauchstädt/MZ. - Erst 1994 sei man in die Gemeinderäume der katholischen Kirche umgezogen.
"Als ich mich nach der Wende selbständig machen wollte, hat mich der Pfarrer auf die Idee mit der Sozialstation gebracht", erzählt die 52-jährige ausgebildete Krankenschwester, die früher jahrelang im halleschen Elisabeth-Krankenhaus gearbeitet hat und heute Pflegedienstleiterin ist. "Aber eine Sozialstation? Wir wussten doch gar nicht was das ist und wie das funktioniert." Deshalb gab es Gespräche mit Kollegen im Westen und auch einen Arbeitsbesuch in Menden im Sauerland, um herauszufinden, wie fachgerechte Pflege zu Hause funktioniert.
Dass es geht, beweisen Mitarbeiter der Sozialstation seit mittlerweile 15 Jahren. Rund 100 Patienten werden täglich zwischen 7 und 19.30 Uhr betreut und gepflegt, viele davon bekommen auch ihr Essen auf Rädern über die Caritas. Oft gibt es gemeinsame Feierlichkeiten, so wie die Party zum 15. Geburtstag der Sozialstation oder die Weihnachtsfeier in der katholischen Kirche. "Nicht nur an diesen Tagen, aber gerade an diesen holen wir auch unsere Patienten dazu, die ohne fremde Hilfe ihre Wohnung nicht mehr verlassen könnten. Und dann sehen wir, dass sie richtig aufleben", erzählt Augsten mit einem herzlichen Lächeln.
Aus den anfänglich fünf Mitarbeitern der Sozialstation sind in den vergangenen Jahren rund 20 geworden - zwei Altenpflegerinnen, sieben Pflegehelferinnen, zwei Zivis und acht Schwestern gehören dazu. Eine davon ist Charlotte Büttner. Wie Elvira Augsten ist die 54-Jährige von Anfang an dabei. "Es macht Spaß hier zu arbeiten und die Leute zu betreuen", erzählt Schwester Charlotte. Wie sie dazu kam, in der der Sozialstation zu arbeiten? "Ich war früher Gemeindeschwester von Milzau und Klobikau und Frau Augsten und ich kannten uns, weil wir auch beide zum Landambulatorium Bad Lauchstädt gehörten. Und irgendwann hat sie mich dann gefragt, ob ich denn nicht mitmachen möchte. So kam das eben", erinnert sich Schwester Charlotte. "Bereut hab ich es nie."