Schulstandort Dürerstraße Schulstandort Dürerstraße: Falschparken mit Folgen

Merseburg - 7.10 Uhr in der Merseburger Dürerstraße. In 30 Minuten beginnt in der Grundschule erstmals nach den Ferien wieder der Unterricht. Wenig später auch in der Sekundarschule und im Gymnasium. Fast 1 500 Schüler werden hier bis 8 Uhr in den Schulen verschwinden.
Die ersten Grundschüler nähern sich zu Fuß aus Richtung Brotuffstraße. Manche kommen schon allein, andere mit ihren Eltern. Heiko Götz, der Hausmeister der Albrecht-Dürer-Grundschule, ist um diese Uhrzeit in Warnweste als Verkehrshelfer unterwegs. Eine Handbewegung von ihm und die Autos halten an, so dass die Kinder gefahrlos die Straße überqueren können.
Busfahrer ist bedient
Um 7.25 Uhr rollt der erste Schulbus an. Die Schüler steigen am Domgymnasium aus und sehen erstmals den fast fertigen, neugestalteten Haupteingang des Gymnasiums. Nicht schlecht, denken die meisten.
Der Busfahrer ist allerdings bedient. Nicht von den Schülern, sondern von einem Verkehrshindernis, dass sich gerade vor ihm auftut. Ein weißer Transporter, der im Kreuzungsbereich Dürerstraße/Wilhelm-Liebknecht-Straße gegen die Fahrtrichtung parkt, macht es diesem und den nachfolgenden Busfahrern schwer, um die Kurve zu kommen. Den Fahrer des Transporter juckt das offenbar nicht. Er hat sein Kind zur Schule gebracht und raucht noch genüsslich seine Zigarette zu Ende. Hätten Michael Weise vom Ordnungsamt oder Steffen Brückner von der Polizei das Fahrzeug entdeckt, hätte es mindestens eine höfliche Ermahnung gegeben, doch Brückner und Weise waren am anderen Ende der Straße dabei, Fahrer der „Elterntaxis“ auf Parkverbotszonen und angemessene Geschwindigkeiten hinzuweisen.
Viel zu erzählen
Mittlerweile füllen sich die Fußwege. Jüngere und ältere Schüler winken oder lächeln sich zu. Die meisten haben sich seit sechs Wochen nicht gesehen. Es gibt jede Menge zu erzählen.
Bus um Bus - am Ende sind es 13 an diesem Morgen - kommt in die Dürerstraße gefahren, hält und fährt weiter. Mit den Pkw kommen sie sich nicht ins Gehege. Sowohl Pkw- als auch Busfahrer achten aufeinender, gewähren sich zum Teil gegenseitig Vorfahrt, wenn es mal eng wird. „ich weiß nicht, was wir als Stadt hier regulieren sollen“, meint Gerd Heimbach, der Leiter des Straßenamtes, der an diesem Morgen ebenfalls vor Ort ist. „Es klappt doch wunderbar.“ Autos fahren in die kurze Sackgasse am Gymnasium, halten an oder parken kurz ein, um Kinder aussteigen zu lassen. Dann wieder raus, warten, denn es kommen schon die nächsten Autos. Trotzdem funktioniert’s. Meistens.
Sicherer Schulweg
„Die Dame die ich gerade angehalten habe, sagte, sie müsse nur schnell ihr Kind in die Schule bringen“, sagt der Regionalbereichsbeamte Steffen Brückner. „Die Frau ist wahrscheinlich nicht mal schneller gefahren als erlaubt. Aber erlaubt ist nicht immer auch angemessen. Schließlich sollen doch alle Kinder sicher in die Schule kommen.“ Und wenn alle die angegebenen Parkverbote beachteten und nur dort anhielten, wo es erlaubt sei, gäbe es wirklich keine Probleme, meint auch Michael Weise vom Ordnungsamt.
Die Falschpark-Einlage des Transporterfahrers hat allerdings Folgen. „Wir werden hier im Kreuzungsbereich ganz kurzfristig ein Park- und Halteverbot einrichten“, sagt Amtsleiter Heimbach. „Dann darf hier niemand mehr mit seinem Fahrzeug stehen, und die Busse kommen problemlos um die Kurve.“ (mz)