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Natur erleben in der Region Schkopau: Welchen Erfolg eine Bürgerinitiative jetzt in Wallendorf verbucht

Auch am Wallendorfer See mussten dazu erst verschiedene Interessen unter einen Hut gebracht werden.

Von Susanne Christmann Aktualisiert: 14.02.2025, 22:41
Wolfgang Hiltner, Torsten Ringling, Ralf Heller auf dem freigeschnitenen Weg. im Hintegrund: Auszubildende des Bildungswerkes.
Wolfgang Hiltner, Torsten Ringling, Ralf Heller auf dem freigeschnitenen Weg. im Hintegrund: Auszubildende des Bildungswerkes. Foto: Heller

Wallendorf - Eigentlich sollte der Wanderpfad hinter dem Keltischen Baumkreis am Südufer des Wallendorfer Sees gänzlich verschwinden. Das wollte die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis so. Zu viele hätten sich nicht an die strengen Regeln gehalten, die in diesem geschützten Landschaftsbestandteil gelten würden, wären vom Weg abgewichen, hätten Areale betreten, wo dies gänzlich verboten sei, oder hätten sie sogar zugemüllt.

Es bildete sich eine Bürgerinitiative für den Erhalt des Weges. Auch die Vertreter des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) verschlossen sich diesem Anliegen nicht. Schließlich setzte sich die Gemeinde Schkopau dafür ein, den Weg nutzbar zu halten. Nur war der im Laufe der Zeit stellenweise vollkommen von Gestrüpp überwuchert worden.

Wie Schkopaus Bürgermeister Torsten Ringling in der jüngsten Sitzung des Ordnungsausschusses informierte, habe es in den vergangenen Monaten mehrere Vor-Ort-Termine und Beratungen zwischen Vertretern der Gemeinde, der Bürgerinitiative, des Nabu und des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt (LAV) gegeben. Mit dem Landkreis sei schließlich die finale Wegführung abgestimmt worden. Das praktische Ergebnis: Der Weg ist jetzt wieder sicht- und begehbar.

Natur am Wallendorfer See erleben: Wanderpfad soll robusten Naturzaun bekommen

Dafür gesorgt haben Auszubildende des Bildungswerkes Bad Dürrenberg, die ihn freigeschnitten haben. Dafür bedankte sich Torsten Ringling vor Ort bei Wolfgang Hiltner, Ausbilder des Bildungswerkes. Die Gemeinde mit den fleißigen jungen Leuten zusammengebracht hatte der Landschaftspflegeverband Merseburg-Querfurt. Der ist 1995 überwiegend von Landwirten aus der Region gegründet worden.

Wie dessen Vorsitzender Ralf Heller im MZ-Gespräch erklärte, habe es sich der Verband unter anderem zur Aufgabe gemacht, Natur erlebbar zu machen. „Wir wollen, dass die Menschen in der Region sehen können, welch vielfältige Flora und Fauna es bei uns gibt.“ Denn oft stünden die Interessen des Naturschutzes den Interessen der Landwirtschaft und der Kommunalpolitik konträr gegenüber. Hier biete der Landschaftspflegeverband durch seine fachliche Kompetenz eine gemeinsame Basis: Probleme würden an einem Tisch mit allen Betroffenen im Sinne der Kulturlandschaft erörtert, und es werde gemeinsam nach Lösungen gesucht.

Beim Wanderpfad am Wallendorfer See hat das offenbar geklappt. Auch wenn noch viel zu tun ist. Der alte Absperrzaun am Wegesrand ist streckenweise marode, an manchen Stellen zeugen frische Löcher davon, dass doch jemand ins streng geschützte Gebiet gelangen wollte.

Wie Ringling berichtet, soll der Pfad einen neuen, robusten Naturzaun bekommen. Das Geld dafür komme von einer Firma, die damit eine geforderte Ausgleichsmaßnahme finanziert. Losgehen könnte es mit der Errichtung gegen Ende des Jahres. Dazu kommt das Projekt der Etablierung eines Schafweide-Areals, was auch der Landkreis fordere. Das, so Grünen-Gemeinderat Andreas Rattunde, müsse gelingen. „Wir sind hier zum Erfolg verpflichtet.“