Saalekreis Saalekreis: Zwölfjährige rocken Wacken
Querfurt/MZ. - Sie spielen auf dem vermutlich größten Heavy-Metal-Festival der Welt - dem Wacken Open Air (WOA) in Schleswig-Holstein. Und das mit gerade mal zwölf Jahren! Ja, richtig - zwölf! Die drei Querfurter Jungs Franz, Der Johannes und Jan, zusammen die Band F.D.J., haben etwas geschafft, wovon andere Musiker teilweise ihr Leben lang träumen. Am Freitag um 11 Uhr rocken sie die "W.E.T. Stage"- Bühne in einem Zelt mit Stadiongröße auf dem Festivalgelände. Insgesamt werden 75 000 Fans aus aller Welt in Wacken bei Itzehoe erwartet, seit Monaten gibt es keine Tickets mehr für das Festival.
"Ich habe eine DVD zusammengestellt mit bisherigen Auftritten von F.D.J. und die einfach mal an die Veranstalter geschickt. Zwei Tage später kam die Einladung, beim Wacken Open Air aufzutreten", erzählt Kai Schirotzek, der Vater von Franz und quasi Manager der Band. Die Eltern mussten unterschreiben, dass sie dabei sein werden, haben Karten als "Crew" bekommen.
Die drei jungen Musiker nehmen es gelassen, sind cool bis in die Zehenspitzen. "Das Lampenfieber kommt dann direkt vor dem Auftritt", meint Franz, der Sänger und Gitarrist der Band. Immerhin ist es nicht ihr erster Auftritt, seit 2009 gibt es die Band, die im Europahaus Querfurt probt. So haben sie auch schon auf der Eisleber Wiese gespielt, vor 4 000 Leuten, bei Biker-Treffen oder zur Eröffnung der Boxveranstaltung "LE Fight Night". Außerdem gab es sie auch schon zusammen mit Bands wie "Manos" auf der Bühne, in denen ihr Musiklehrer Mike Andrae mitspielt.
Eine halbe Stunde wird ihr Auftritt beim WOA dauern. "Wir spielen zum Beispiel ,TNT' von AC / DC, ,Seven Nation Army' von den White Stripes oder ,Raining Blood' von Slayer", erklärt Bassist Jan Schöneburg, als wäre das für Zwölfjährige völlig normal, und grinst. Das Trio hat aber auch einen eigenen Song im Gepäck: "Lied 23" mit wenig Gesang, dafür aber umso mehr Bass, Gitarre und Drums. Letzteres, also das Schlagzeug, spielt Johannes. "Unterricht habe ich erst seit einem Jahr, in der Band bin ich seit einem dreiviertel Jahr", erzählt der bald Siebentklässler. Er hat Gründungsmitglied Dorian ersetzt und damit der Bandname Bestand hat, ist er eben Der Johannes.
Übernachtet werde im Zelt, die Eltern sind fast aufgeregter als ihre Jungs. "Das ist ein Erlebnis. Unsere Jungs in einer Reihe mit namhaften Bands, das ist toll", sagt Susann Heinrich, Mutter von Jan, stolz. "Andere schaffen das nie", ist Johannes' Mama Bettina Schöneburg begeistert. Und sie wolle auf jeden Fall die Feuerwehr-Kapelle sehen, die das Festival am Donnerstag traditionell eröffnet hat.