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Saalekreis Saalekreis: «Würde es wieder so machen»

Von DIANA DÜNSCHEL 23.06.2011, 18:03

LANGENEICHSTÄDT/MZ. - Heute ist er Chef von fast 30 Mitarbeitern. Der 42-Jährige bewirtschaftet insgesamt rund 700 Hektar Land, baut hauptsächlich Rüben, Weizen, Kartoffeln und Gerste an. Dazu kommt die Tierproduktion mit Schweinen, Rindern, Schafen, Geflügel und Gänsen. Das Fleisch wird in der eigenen Fleischerei vermarktet. Zusätzliches Standbein seines Unternehmens ist ein Futtermittelhandel.

All das hat sich Steffen Keiling nach und nach erarbeitet, seit er vor 20 Jahren den Schritt in die Selbständigkeit wagte, was dieses Wochenende mit seinen Verpächtern aber auch allen Interessierten groß gefeiert wird. Aufgewachsen auf dem Bauernhof des Großvaters, sammelte der gelernte Agrotechniker, der bis zur Wende in der Milchviehanlage in Jüdendorf arbeitete, zunächst 1998 / 90 für ein Jahr im Rheinland nahe Köln Erfahrungen.

Dann kehrte er in seine Heimat zurück, fing allein ganz neu an. Das Land, das seine Familie zurückerhielt, war sein Grundstock. Weitere Flächen in der benachbarten Flur pachtete der Langeneichstädter stetig hinzu und stellte immer mehr Beschäftigte ein. "Es war schwer. Ich musste kräftig investieren", blickt er heute auf diese Anfänge zurück. Der Ackerbau blieb auch bis heute der Mittelpunkt seines Betriebs.

Doch da waren auch die Schweine. Selbst geschlachtet wurde im einstigen kleinen Familienbetrieb schon immer. Dann kam ihm die Idee einer eigenen Fleischerei. Nach dem Umbau einer ehemaligen Garage wurde sie 1994 Realität und hat bis heute ihre Stammkunden. "Zwei Jahre haben wir sogar auf dem Hof in der Friedensstraße produziert, richteten ein Schlachthaus ein", erzählt der 42-Jährige.

Dann wurde das Gelände aber zu klein. Der Landwirt eröffnete eine neue Produktion auf der Sixtusburg der Gemeinde. "Dennoch können wir heute unseren Bedarf mit den eigenen rund 200 Schweinen nicht mehr decken und müssen Tiere dazukaufen", ist zu erfahren.

Fragt man ihn, ob er die Entscheidung von vor 20 Jahren bereue, schüttelt Steffen Keiling mit dem Kopf: "Ich habe eine Familie, die hinter mir steht. Das ist sehr wichtig. Ich würde alles wieder so machen."

Das Jubiläumsfest des Landwirtschaftsbetriebs beginnt am Sonnabend, 25. Juni, 11 Uhr. Auf der Sixtusburg gibt es Musik und Gastronomie. Es finden Kutschfahrten statt. Abends ist ein Feuerwerk geplant. In der Fleischerei in der Friedensstraße findet ein Sonderverkauf statt. Auf dem dortigen Hof wird Kaffee und Kuchen serviert. In der Pflaumenhohle ist eine Maschinenausstellung aufgebaut.