Saalekreis Saalekreis: Umstrittenes Thermalbad weiter geplant
BAD DÜRRENBERG/MZ. - Die Stadt biete hervorragende Bedingungen für ein solches kommerzielles Wellness-Angebot. Die Lage von Bad Dürrenberg in einer landschaftlich reizvollen Gegend sowie nahe der A 9, aber vor allem die Sole mache die Stadt interessant.
Allerdings ist es derzeit für Investoren nicht möglich, Bauanträge für das Gebiet um den Kurpark zu stellen: Es gibt für dieses Areal keinen Bebauungsplan. Der ist aber zwingend notwendig, bevor gebaut werden kann. Darum dreht sich auch eine Debatte im Stadtrat. Während beispielsweise Freie Wähler, Handwerker und Gewerbetreibende und CDU die Aufstellung eines Bebauungsplanes wollen, hält vor allem die FDP dagegen. Mit Erfolg. Auch auf der letzten Sitzung des Stadtrates am Dienstagabend wurde kein entsprechender Beschluss gefasst. "Vor der Kommunalwahl im April werden wir wohl nicht über einen Bebauungsplan entscheiden", sagte Stadtratsvorsitzender Thomas Heilmann (Freie Wähler) der MZ. Er bedauert das. "Eine schnelle Entscheidung wäre wünschenswert."
Das sieht man auch bei dem Berliner Unternehmen so. "Seit anderthalb Jahren dreht sich nun die Diskussion um einen Bebauungsplan. Wir haben ein ernstzunehmendes Interesse daran, in Bad Dürrenberg zu investieren. Wir müssen aber wissen, ob das überhaupt möglich ist", so Gerhard Schippan. Man fordere Planungssicherheit. Wenn es einen B-Plan gibt, finden umfangreiche Prüf- und Anhörungsverfahren statt. "Wenn sich im Zuge dieser Verfahren herausstellt, dass unser Vorhaben unerwünscht ist oder undurchführbar ist, werden wir das selbstverständlich akzeptieren. Aber wir müssen diese Verfahren zunächst erstmal in Gang bringen."
Dabei geht es nicht um eine Bebauung des Bad Dürrenberger Kurparks - der soll unangetastet bleiben. Vielmehr ist die Rede von einer Randbebauung des Parks. Neben einem Thermalbad schwebt den möglichen Investoren auch der Bau eines Hotels vor - vor allem aus wirtschaftlichen Erwägungen.
Gegen diese Pläne hatten die Initiatoren einer Bürgerbefragung mobil gemacht. 3 400 Unterschriften gegen dieses Projekt wurden gesammelt. Die Aufstellung von Bebauungsplänen im Kurpark hätte bei Einwohnern wie Gästen der Stadt kein Verständnis gefunden, so die Initiatoren. Viele der Befragten seien vielmehr der Meinung, dass das Salinegelände revitalisiert werden sollte, weil es zur Nutzung als Standort für Bäder-, Wellness- und Freizeiteinrichtungen geeignet wäre.