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Saalekreis Saalekreis: Radsportlegende Uwe Ampler tritt kräftig in die Pedale

Von NICO GRÜNKE 29.05.2011, 15:06
Uwe Ampler (r.) steht Lothar Riese Rede und Antwort. (FOTO: MZ)
Uwe Ampler (r.) steht Lothar Riese Rede und Antwort. (FOTO: MZ) CARDO

LEIMBACH/MZ. - Schwarz-rot-goldene Fahnen mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz waren auch am Samstag bei der vierten Auflage des sportlich angehauchten Spaßes zu sehen.

"Was wir aber richtig ernst nehmen, ist der Umgang mit unseren Stargästen", erklärte Sven Gebauer vom Leimbacher Traditionsverein, der das Sportfest zusammen mit den Leimbacher Pfingstburschen auf die Beine stellt.

War vor einem Jahr Jens Weißflog Zuschauermagnet, so war es bei der aktuellen Auflage Radsport-Star Uwe Ampler. Und darauf galt es sich entsprechend vorzubereiten. Zwei große Tafeln hatten die Ausrichter aufgestellt. Angebracht waren daran zahlreiche Fotos, die den erfolgreichen Straßenradsportler in Aktion zeigten. Uwe Ampler präsentierte sich in Leimbach als Star ohne Allüren und erklärte den Leuten, was es mit diesem oder jenem Foto auf sich hatte und bei welchen Rennen sie gemacht worden waren. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich das wichtigste Etappenrennen, das der Amateurradsport einst zu bieten hatte und bei dem Ampler Siege in Serie sammelte.

Dreimal in Folge gewann er Ende der 80er Jahre die Internationale Friedensfahrt. Dazu kamen ein Weltmeistertitel im Straßenrennen, den er bei den Titelkämpfen 1986 in den USA erringen konnte. Sein schönster Erfolg sei ein Mannschaftswettbewerb gewesen. "Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul haben wir das 100-Kilometer-Mannschaftszeitfahren mit neun Sekunden Vorsprung gewonnen", erinnerte sich der 46-jährige Leipziger, der 1998 die Friedensfahrt noch ein viertes Mal gewinnen konnte, als er für ein polnisches Profiteam in die Pedalen trat. "Um die 35 000 Kilometer bin ich in meiner aktiven Zeit pro Jahr mit dem Rennrad gefahren", erzählte er dem staunenden Publikum. Gänzlich an den berühmten Nagel hat er nach seiner Karriere das Rad aber nicht gehängt. "Ich fahre immer noch um die 15 000 Kilometer im Jahr".

Zusätzlicher Ansporn durch die Anwesenheit Uwe Amplers war also für die am Samstag angetretenen Mannschaften vorhanden. An einer Station konnten sie es dem Radstar sogar ansatzweise gleich tun und kräftig in die Pedale treten. Bei einer weiteren Station, dem erwähnten "Russenziehen", mussten die jeweils fünf Leute starken Teams einen sechs Tonnen schweren Traktor ziehen. "Am Ende ergibt dann die Gesamtpunktzahl den Sieger", erklärte Chris Seidenfaden von den Leimbacher Pfingstburschen.

Über 400 Leute waren zu dem Spektakel gekommen. Auch Leute, die die Region vorher noch nicht kannten. "Damit haben wir die Einwohnerzahl Leimbachs übertroffen, denn die liegt bei rund 380", erklärte der Vorsitzende des Traditionsvereins, Lothar Riese. Die Siegerpokale konnten die Titelverteidiger vom Obhausener Carnevalclub sowie bei den Frauen die "Leimbacher Tanzmäuse" mit nach Hause nehmen.