Saalekreis Saalekreis: Ordnungsamt sucht nach bunten Wegen
MERSEBURG/QUERFURT/MZ. - Die Ordnungsämter in den Städten schauen im Herbst auch genauer hin, wo es besonders bunt auf den Fußwegen zugeht.
"Es geht nicht um einen Schönheitswettbewerb, sondern um Gefahrenabwehr", sagt der Merseburger Ordnungsamtschef Folkmar Bothe. Das nasse Laub auf den Wegen kann schnell vor allem für ältere Menschen zum Problem werden: Rutschgefahr. Deswegen kontrolliert die Stadtverwaltung auch die Fußwege - überall dort, wo sich besonders viel Laub angesammelt aber nicht entfernt wird, schreiten die Behörden ein. Das kann dem zuständigen Hausbesitzer schnell ein Knöllchen einbringen. "Der ist nämlich unser Ansprechpartner", so Bothe.
Doch wohin mit dem Laub? "Dafür sind die Leute selber zuständig", sagt der Leiter des Merseburger Grünflächenamtes, Gerd Heimbach. Das Laub müsse in Papiertüten gesammelt werden, die Müllabfuhr nehme diese Tüten dann an bestimmten Tagen mit. Aber es gibt auch Ausnahmen, wo sich die Stadt um die Entsorgung kümmert. In Beuna oder Meuschau zum Beispiel gibt es Straßen, die wegen großer alter Bäume derart viel Laub aufweisen, dass die Anwohner das kaum bewältigen können. Hier werden die Laubsäcke abgeholt. Zudem fährt eine Kehrmaschine durch rund 30 Straßen in Merseburg und sammelt Laub ein - viele Hausbesitzer kehren die Blätter zuvor von den Gehwegen auf die Straße - so entfällt für sie die Entsorgung in Tüten, kostet aber Geld.
"Was auf öffentlichen Wegen und Plätzen an Laub anfällt, das wird von unseren Bauhofmitarbeitern beseitigt", ist von Querfurts Ordnungsamtsleiterin Mareen Helmis zu erfahren. In der Straßenreinigungssatzung sei festgelegt, dass Gehwege, Entwässerungsrinne und Straßeneinläufe jeweils vom Grundstückseigentümer zu beräumen sind. "Kontrolliert wird das vom Außendienst unseres Amtes", so Helmis. "Der hat auch immer Handzettelchen dabei, auf denen Hinweise für die jeweiligen Grundstückseigentümer stehen. Die kommen in die Briefkästen", erklärt sie weiter. Wer dann noch immer nicht räume, der werde auch schon einmal mit einem Verwarngeld belegt. "Entsorgen muss man die Blätter mit dem eigenen Abfall. Es gibt keine extra Annahmestellen fürs Herbstlaub", so die Amtsleiterin.
So wie in Querfurt wird es auch in der Verbandsgemeinde Weida-Land mit ihren sechs Mitgliedsgemeinden gehalten. Ordnungsamtsleiter Ralf Dubb weist darauf hin, dass jeder Grundstückseigentümer seiner Straßenreinigungspflicht nachkommen müsse. "Den öffentlichen Bereich übernehmen dann unsere Bauhofmitarbeiter."
In Leuna erhalten vor allem die Bewohner der Gartenstadt beim Laub-Kehren Unterstützung vom örtlichen Bauhof. "Wir haben in dem Bereich wirklich sehr viel Grün", meint Bauamtsleiter Silvio Lämmerhirt. Deshalb werden, und das schon seit Jahren, Anfang Oktober zwei kleine Fahrzeuge umgerüstet und mit Laubsaugern bestückt. Soweit möglich, wird das Laub auf einem städtischen Platz gelagert und kompostiert.
Das sei allerdings nicht in jedem Fall empfehlenswert, meint Lämmerhirt. So kommen die Blätter der von den Miniermotten befallenen Kastanienbäume, aber auch der schwer verrottbaren Platanen, in den Abfall und werden entsorgt. Schwerpunkte sind zum Beispiel die Merseburger Straße, wo sehr viele Kastanien stehen, die Clara-Zetkin-Straße mit zahlreichen Platanen oder der Nelkenweg. "Unsere Laub-Fahrzeuge sind im Herbst ständig unterwegs, damit entfallen Hauruck-Aktionen", glaubt Silvio Lämmerhirt.
Ansonsten sei es laut Straßenreinigungssatzung wie auch in anderen Orten: Für die Beräumung des Laubes sei derjenige zuständig, auf dessen Grundstück die Blätter liegen - unabhängig davon, woher sie kommen.