Saalekreis: Saalekreis: Ökosiegel für Teppichgarne

LEUNA/MZ. - Dieses Gütesiegel dient beispielsweise Architekten und Bauherren dazu, bei der Planung neuer Gebäude als auch bei der Bewertung bestehender Bauten eine ökologische Einschätzung zu geben.

Das Vorhaben geht unter anderem auf das Aktionsprogramm der Vereinten Nationen für das 21. Jahrhundert, die "Agenda 21", zurück. Dort wurde unter anderen auch die Ausweitung der ökologischen Nachhaltigkeit im Bausektor gefordert.

Die Umweltzeichen EPD überreicht das "Institut Bauen und Umwelt". Es ist die einzige öffentlich anerkannte Institution in Deutschland, die diese Auszeichnungen vergibt. Xentrys ist nach eigenen Angaben der erste Hersteller von Teppichgarnen, der das Siegel erhält. Auf der Messe "Domotex", die derzeit in Hannover stattfindet, wurde am Montag übergeben.

Die EPD ist ein sogenanntes Umweltzeichen vom Typ III, das heißt, es deklariert Baustoffe samt einer umfassenden Beschreibung der Umweltleistung. Es werden dabei alle möglichen Angaben zum Ressourcenverbrauch als auch zu Emissionen während des Produktionsprozesses gesammelt und begutachtet. Des Weiteren wird eine Wirkungsabschätzung vorgenommen, es werden also beispielsweise auch Auswirkungen auf den Treibhauseffekt oder auf die Gesundheit der Endverbraucher betrachtet.

Das Deutsche Institut für Normung (Din) hat in einer Studie untersucht, welchen Nutzen diese Produktinformationen und am Ende für die Verbraucher haben. Es kam zu dem Ergebnis, dass der Informationsgewinn durch die EPDs für Endverbraucher nur sehr gering ist, da sie meist schlecht verständlich und wenig nachvollziehbar seien.

"EPDs sind als Informationsgrundlage für Experten zu sehen, die allerdings diese Information für Verbraucher übersetzen müssen", heißt es beim Din-Institut.

Diese Einschätzung bestätigt auch Ingo Bräckel von Xentrys: "Das jetzt verliehene Gütesiegel nutzt vor allem unseren Großkunden für eine ökologische Einschätzung unserer Produkte. Somit nützt die EPD letztlich auch den Endverbrauchern."

Xentrys investiert in Leuna gerade mehrere Millionen Euro in eine neue Polymerisationsanlage, die aus dem Ausgangsstoff Caprolactam den Kunststoff Polyamid 6 produziert. Aus diesem werden die Teppichgarne hergestellt.